Melchior Lechter Zwei Fenster "Tristan und Isolde", 1896
Glasmalerei bildete im Schaffen Lechters, der den Anspruch auf die Gestaltung seiner Umwelt im Sinne eines "Gesamtkunstwerkes" erhob, stets einen zentralen Bereich. Seine gründliche Lehre in der Münsteraner Werkstatt von der Forst befähigte ihn, später besonders anspruchsvolle Projekte wie die Fenster für den Pallenbergsaal im Kölner Kunstgewerbemuseum oder das Glasgemälde-Triptychon "Lumen de Lumine" für das Treppenhaus im neuen Westfälischen Landesmuseum am Domplatz in Angriff zu nehmen. Bereits 1896 hatte er mit dem "Tristan und Isolde"-Fenster für sein Wohnatelier in einem Hinterhof der Berliner Kleiststraße Maßstäbe gesetzt. Wie so oft in seinem Werk hat sich Lechter bei seinem düsteren Todesmotiv der verzweifelt Liebenden Tristan und Isolde von der Opernwelt Richard Wagners inspirieren lassen. Zu Füßen des Paares sind dazu zusätzlich einige Notenzeilen vermerkt.
Jürgen Krause
Gudula Meyer, "Meine Seele ist Licht" – Der Glasmaler Melchior Lechter, in: Melchior Lechters Gegen-Welten. Ausst.-Kat Münster: Westf. Landesmuseum für K. u. K. 2006, S. 76-101.
Maße
Höhe 180 cm Breite 90 cm
Material
Opalglas, Kathedralglas, Antikglas, Schwarzlot, Silbergelb, Blei Inventarnummer
L-255 LM Standort
Raum 1.32 Kunstwerk des Monats
KdM_08_2020.pdf