Max Beckmann Park Bagatelle, 1938
Im Amsterdamer Exil malte Max Beckmann (1884-1950) eine Ansicht des Parks Bagatelle, den er während seiner Paris-Reise im Frühjahr 1938 besucht hatte. Die in milde, frühlingshafte Farben getauchte Parklandschaft wird durch eine wuchernde Vegetation, die die Blickachsen versperrt als auch durch dunkle Farben, die die Pflanzen, den See und das Schloss akzentuieren, gleichsam verschattet. Was wollte Beckmann damit ausdrücken? Spiegeln seine frühen Parkbilder noch die satte Vegetation, die Ruhe und Muße beim Durchwandern der Parkanlagen wider, so durchziehen ab Mitte der Dreißigerjahre vor allem unruhige, teils düstere und rätselhafte Züge seine Landschaften. Beckmanns Werke werden zunehmend zu einer Projektionsfläche für seine Gefühle, Ängste und Hoffnungen als auch Vorahnungen. Am Tag der Eröffnung der Propagandaausstellung „Entartete Kunst“ im Juli 1937 hatte Beckmann seine Heimat verlassen, die er nie mehr betreten sollte. Das Exil in Amsterdam und die dadurch bedingte Aufgabe aller sozialen und künstlerischen Beziehungen nach Deutschland führten langfristig zu einer Ortslosigkeit. Daher können Beckmanns Werke einerseits als Metapher der Bedrohung und Unfreiheit verstanden werden. Gleichzeitig sind seine auf Leinwand gebannten Erinnerungen an Reisen und Aufenthalte auch ein Mittel, seine bedrückende Situation, in der unbekannten Fremde auf unbestimmte Zeit eingeschlossen zu sein, zu lindern. Mit den Worten seines Reisebegleiters Stephan Lackner lässt sich sagen, dass in diesen Bildern auch eine „paradoxe Verschmelzung von Heimweh und Fernweh“ stattfindet.
- - um 1939–mindestens 1952 Kees Leembruggen, Den Haag - […] - (nach 1952–o. J. Kunsthandlung van Lier, Amsterdam) - […] - (o. J. Jon Nicholas Streep, Amsterdam/New York) - spätestens 1956 Kunsthandlung Franz Resch, Gauting, in Kommission von Unbekannt - seit 1956 LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster, erworben von Franz Resch, Gauting