Max Beckmann Park Bagatelle, 1938
Das Gemälde „Park Bagatelle“ entstand, als Beckmann sich im Exil in Amsterdam aufhielt. Kurz vor dem Entstehen des Werks besuchte der Künstler seinen Freund und Mäzen Stephan Lackner in Paris. Bei gemeinsamen Ausflügen zum Bois de Boulogne ließ Beckmann sich von den Parkanlagen inspirieren, wie auch in diesem Werk.
Dargestellt ist eine frühlingshafte oder sommerliche Parklandschaft. Die Pastelltöne im Himmel geben der Szene eine beruhigende Atmosphäre. In diese Parkidylle dringen im Vordergrund von rechts Pflanzen mit großen dunklen Blättern ein und verdecken einen Großteil der Landschaft. Durch die starken Konturen und die zackige Formsprache wirkt diese Vegetation fast bedrohlich auf die beruhigende Landschaft der linken Bildhälfte. Beckmann verarbeitete in seinen Bildern oft seine innere Gefühlswelt.
Durch das 1933 von den Nationalsozialisten erlassene „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ verlor Beckmann fristlos seine Lehrtätigkeit an der Städelschule in Frankfurt. Außerdem wurde ihm ein Mal- und Ausstellungsverbot auferlegt. 1937 wurden mehr als 630 Gemälde Beckmanns als „entartet“ aus deutschen Museen beschlagnahmt. Zugleich waren Werke Beckmanns auf der diffamierenden Wanderausstellung „Entartete Kunst“ zu sehen. Dies ist der Punkt, an dem er beschließt, Deutschland zu verlassen. Von Amsterdam aus, wo er sich nicht sicher fühlte, versuchte er vergeblich, in die USA zu emigrieren. Im Bild wird diese Ungewissheit durch den Kontrast zwischen Landschaft und Vegetation deutlich.
LWL-Museum für Kunst und Kultur (Hg.): Die Gemälde der Moderne 1900 bis 1960. Die Sammlungen des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster [Best.-Kat. LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster 2023], Petersberg 2023, S. 56f.
- - um 1939–mindestens 1952 Kees Leembruggen, Den Haag - […] - (nach 1952–o. J. Kunsthandlung van Lier, Amsterdam) - […] - (o. J. Jon Nicholas Streep, Amsterdam/New York) - spätestens 1956 Kunsthandlung Franz Resch, Gauting, in Kommission von Unbekannt - seit 1956 LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster, erworben von Franz Resch, Gauting