Zwei Thronfiguren bilden ein zusammengehöriges Paar (s. die Abbildung mit beiden Skulpturen). Nach der üblichen Darstellungsweise der Apostel könnte es sich bei der linken Figur mit dem kurzen Lockenbart um den Heiligen Petrus handeln. Da die rechte Hand des Heiligen verloren ist, lässt sich allerdings nicht mehr sagen, ob er darin einen Schlüssel hielt. Sein Gegenstück mit der Stirnlocke und der langen Barttracht kann aufgrund des Schwertknaufes in seiner Rechten klar als Paulus benannt werden. Die sogenannten Apostelfürsten treten in der mittelalterlichen Kunst sehr häufig gemeinsam auf. Sie stammen wohl aus der Region zwischen Maastricht und Lüttich. Zum Zeitpunkt der Erwerbung durch Paul Pieper 1971 für das Museum hatte der damalige Eigentümer, ein Restaurator, die fast vollständige Fassung unter den dicken braunen Farbschichten freigelegt und zwei Abformungen angefertigt, die er nach dem Originalbefund bemalte. Nach aktuellem Forschungsstand stammen die beiden zierlichen Statuetten aus einem Altaraufsatz mit einem umfangreichen Figurenprogramm. Zwei zugehörige Skulpturen, eine gefasste Maria in London und ein abgelaugter Christus in Amsterdam, bildeten als Marienkrönungsgruppe das Zentrum dieses Schnitzretabels. Links und rechts daneben könnte man sich unsere Apostel denken. Die Marienkrönung ist in Deutschland allerdings wesentlich verbreiteter als an den maasländischen Altaraufsätzen des 14. und 15. Jahrhunderts.