Bernhard Pankok Porträt der Tochter Erika, 1920
Das künstlerische Schaffen Bernhard Pankoks ist breit gefächert und reicht von Malerei und Skulptur über Illustration, Design und Kunsthandwerk hin zur Architektur. In seinem malerischen Werk greift er insbesondere die Sujets der Naturstudien und Bildnisse auf. Wie viele andere Künstler:innen, wie beispielsweise Franz von Stuck, dienten ihm bei seinen Bildnissen nicht selten seine Familienmitglieder als Modelle.
Mit seiner ersten Ehefrau Antoniette (Toni) Coppenrath hatte Pankok insgesamt drei Töchter, Hildegard, Erika und Aline. Die auf dem Münsteraner Gemälde dargestellte Erika ist die Zweitälteste und kommt 1904 zur Welt. Mit leicht zusammengekniffenem Blick und hellen Augen schaut die damals 16-Jährige Tochter die Betrachtenden direkt an. Positioniert ist sie auf einem Stuhl, den linken Arm hat sie entspannt auf der Lehne abgelegt, ihre Haare sind in einer für die damalige Zeit typischen Frisur mit einem Band eingerollt.
Während kleinere Pinselstriche die charakteristischen Merkmale des Gesichtes des Mädchens hervorheben, sind der Hintergrund und das Kleid nur angedeutet, wodurch das Gemälde einen skizzenhaften Charakter erhält. Die Darstellung, die Elemente des Impressionismus und des Jugendstils eint, erweckt so den Eindruck, als wolle der Künstler das Wesen seiner Tochter für sich festhalten und für die Nachwelt zum Ausdruck bringen.
Bußmann, Klaus (Hg.): Vom Barock zum, Jugendstil in Schloß Cappenberg [Ausst.-Kat. Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster], Münster 1996, S. 79.
Wessing, Gudrun: Bernhard Pankok als Porträtmaler, München 1988, S. 268, Kat.-Nr. 128.
Lorenz, Angelika: Bernhard Pankok. Malerei, Graphik, Design im Prisma des Jugendstils [Ausst.-Kat. Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster 1986], Münster 1986, S. 25, Kat.-Nr. 34.
- o. J.–1922 Württembergische Vereinsbank, Stuttgart
- 1922 erworben