Arthur Köpcke Assemblage, 1963
Obwohl seinen Nachruf kein geringerer als Joseph Beuys formuliert hat, ist der Fluxus-Künstler Arthur Köpcke(genannt „Addi“) heute weit weniger bekannt als viele seiner Zeitgenoss:innen. Dabei nahm er als Künstler und Organisator eine Doppelrolle innerhalb der Fluxus-Bewegung ein: seit 1953 mit seiner Frau Tut Aase in Kopenhagen lebend, brachte Köpcke u.a. durch seine 1957 eröffnete Galerie Köpcke die Kunstbewegungen Fluxus und Nouveau Réalisme nach Skandinavien. So etablierte er dort ein zumindest temporäres Zentrum avantgardistischer Strömungen. Parallel dazu organisierte Köpcke auch eine Vielzahl von Fluxus-Veranstaltungen, an denen er häufig auch als Künstler teilnahm.
In seiner künstlerischen Arbeit galt Köpckes Aufmerksamkeit dem zeitgenössischen Medienbild und Konsumartikeln, welche er bevorzugt in seine Bilder und Assemblagen integrierte. Er begegnete zumeist verbrauchten und sorglos weggeworfenen Gegenständen mit Achtung und transformierte sie zu Elementen seiner Kunst. „Fill with own imagination“ [„Fülle mit eigener Imagination“] war Köpckes regelmäßig formulierte Aufforderung an die Betrachtenden, die auch in der schlicht „Assemblage“ genannten Arbeit von 1963 zum Tragen kommt: Auf einer Spanholzplatte hat der Künstler hier allerhand Alltagsgegenstände wie Nägel, einen Stift, Flaschen, eine bunte Verpackungsschachtel und Teile seines eigenen Beingipses angeordnet und silbern lackiert. Dadurch verlieh er alltäglichen Objekten nicht nur eine, zumindest auf den ersten Blick, edel wirkende Oberfläche. Er lud die Betrachtenden im ursprünglichen Sinne der Fluxus-Bewegung zu einem Dialog über die Verschmelzung von Kunst und Alltag ein.
Stiftung Sammlung Cremer