Engelbert Ketteler Medaille auf die Behauptung des Fürstbistums Münster im Westfälischen Frieden und den Abschluss der Westfälischen Friedensverträge zu Münster am 24. Oktober 1648, 1648
Das münsterische Domkapitel prägte eine eigene Medaille, um den Friedensschluss zu kommentieren und seine Deutung für alle Ewigkeit geprägt den Kongressteilnehmern mitzugeben. Die Prägung erfolgte durch den bischöflichen Münzmeister Engelbert Ketteler, die Prägestempel schnitt wahrscheinlich der Goldschmied Johann Scharlaken (tätig 1639–1678). Die Medaille spiegelt zwar auf der Vorderseite mit dem Bild des Paulus und dem Pauluswort aus dem Epheserbrief "Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Glauben bewahrt" die Distanz der Domherren zu dem für die Katholische Kirche ungünstigen Vertragswerk, preist aber auf der Rückseite den Frieden: "Der Friede und die Eintracht des Kaisers und der Könige sind das Glück aller Zeiten". Der Umschrift entsprechen die Friedens- und Concordia-Symbole, Handschlag mit Ölzweigen und Merkurstab. Die Unterschrift "In memoriam Pacis universalis Monast[eriensis]. Westph[aliae]. initae et publicatae 24./25. Oktober 1648", deutet den Zweck der Prägung, das ewige Gedächtnis an den Frieden an, dem das unvergängliche Metall als Bildträger korrespondiert. Als Adressat dieser Münzen ist damit ausdrücklich die Nachwelt, also auch der heutige Betrachter angegeben!
Gerd Dethlefs
Gerd Dethlefs / Karl Ordelheide: Der Westfälische Frieden. Die Friedensfreude auf Münzen und Medaillen. Vollständiger beschreibender Katalog [Ausst.-Kat. Stadtmuseum Münster, 1988], Greven 1987, Nr. 123. Gerd Dethlefs: Friedensappell und Friedensecho. Kunst und Literatur während der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden, Diss. Münster (1998), 2005 (online), S. 246–247.
- o. J. (Altbestand) erworben
Maße
Gewicht 36.004 g Durchmesser 52.4 mm Stempelstellung 0 °
Material
Silber Inventarnummer
26250 Mz Standort
Raum 1.21