Im Januar 2017 konnte das LWL-Museum für Kunst und Kultur eine frühe Arbeit von Fritz Winter aus den 1930er Jahren für die Sammlung des Museums erwerben. Auf einer monochrom wirkenden, aber durch Farbnuancen charakterisierten blau-grauen Fäche ist ein schwarzes Liniengerüst sichtbar. Die hellere Farbigkeit des Grundes funktioniert dabei als Folie für die vor ihr schwebenden linearen Gesamtformen. 1927 bewarb sich Winter erfolgreich am Bauhaus in Dessau und studierte dort drei Jahre bei Josef Albers, Wassily Kandinsky und Oskar Schlemmer. Die wichtigsten und nachhaltigsten Anregungen erhielt der Künstler jedoch von Paul Klee. Souverän kombinierte Winter die Anregungen von Kandinsky, Klee und auch Kirchner mit seinen eigenen künstlerischen Vorstellungen. Die veränderten Lebensumstände nach seiner Zeit am Bauhaus führten bei ihm anfangs zu einer Schaffenskrise, aus der ihn seine Lehrtätigkeit in Halle 1931 wieder herausholte und ihn, anknüpfend an seine Bauhauserfahrungen, wieder zu neuem, innovativen Schaffen inspirierte. Er löste sich von allen figurativen Elementen in seinen Darstellungen, um das Organische der Formen zu betonen. Den filigranen und zarten Monotypien und Ritzzeichnungen seiner Bauhauszeit, die sich durch eine zunehmende komplexe farbliche und technische Gestaltung auszeichnen, ließ Winter eine Gruppe von auffallend großen Zeichnungen folgen, die schwarz eingefasste Grundformen – Oval, Kreis, Dreieck, Rechteck – über einen einfarbigen, meist hellbraun bis grau getönten Grund legen.

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Erworben mit Unterstützung der Freunde des Museums für Kunst und Kultur Münster e. V., 2017