




Pyramus- und Thisbe-Schale ("Hanse-Schale"), 12. Jh.
Die Bezeichnung Hansaschüssel wurde 1905 für eine Gruppe romanischer gravierter Metallschalen in der Annahme geprägt, ihre Verbreitung sei auf den Wirkungskreis der Hanse zurückzuführen. Dies hat sich inzwischen als Irrtum herausgestellt, der Name wird jedoch weiterhin verwendet. Mittlerweile sind mehr als 250 dieser Schalen bekannt, von denen über 200 Stück Bodenfunde darstellen. Ihr Datierung reicht vom späten 11. Jh. bis ins 13. Jh. (...) Die weite Verbreitung der Schalen dürfte auf ihr geringes und somit dem Fernhandel entgegenkommendes Transportgewicht sowie auf das breite Spektrum ihrer möglichen Nutzungen zurückzuführen sein. Die Vielfalt der in den Schalengravuren verarbeiteten Themen läßt einen Gebrauch sowohl im sakralen als auch im profanen Bereich zu, wobei die Handwaschung in jedem Fall im Vordergrund steht.
Joachim Schween
Humburg, Norbert / Schween, Joachim: Leuchtendes Mittelalter. Die Weser. Ein Fluss in Europa [Ausst.-Kat. Museum Hameln 2000 / Weserrenaissance-Museum Schloß Brake, Lemgo 2000 / Westfälisches Industriemuseum Glashütte Gernheim, Petershagen 2000 / Deutsches Tabak- und Zigarrenmuseum, Bünde 2000], Holzminden 2000, Kat.-Nr. 56.1.
Leihgabe des Bistums Münster
Maße
Durchmesser 34 cm
Material
Bronze Inventarnummer
BM 437 Standort
Raum 1.03 Verwandte Begriffe
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Pohlschmidt, Carl
Album mit Fotos aus Münster und Umgebung, Blatt 26 (Rs.), Foto unten links: Blick in das Langhaus-Mittelschiff im Dom zu Münster