Martin Kippenberger Ohne Titel (Annette von Droste-Hülshoff), 1996
Als Kippenberger 1996 den Konrad-von-Soest-Preis erhielt, war er bereits für die „Skulptur Projekte“ in Münster 1997 ein Jahr später eingeladen worden. Alle vier Gemälde die zum Werk „Ohne Titel (Annette von Droste-Hülshoff)“ gehören, entstanden in Vorbereitung des Beitrags in eben jenem Zeitraum 1996. Inspiration fand er dafür in einer Büste Annette von Droste-Hülshoffs, die unweit der Kreuzschanze an der Münsteraner Promenade, dem rund um die Stadt verlaufenden Grüngürtel, platziert ist.
Während ihn für die „Skulptur Projekte“ vor allem der Ort interessierte, bildete er auf zwei der vier Gemälde die Münsteraner Dichterin ab. Als Vorlage diente ihm dabei nicht etwa ein Foto der Poetin, sondern ein Foto der Büste. Kippenberger bildete sie einmal in Vorder- und einmal in Rückansicht ab. Ergänzt werden die Motive durch abstrakte Farbflächen in kräftigen Tönen und die Beifügung des Namens „Annette“, der eine eindeutige Zuordnung erlaubt.
Die beiden anderen Gemälde der Serie wählen ein anderes Motiv und beziehen sich, wie auch hier eine Inschrift verrät, auf einen Eierschrank. Diesen hatte Kippenberger im Geburtshaus, dem Haus Rüschhaus, gesehen. Dort war er vom Neffen der Dichterin als Aufbewahrungsort für eine Sammlung verschiedenster Vogeleier genutzt worden. Kippenberger gliederte ihn mit seinem Gemälde als Motiv in seine Werkgruppe der sog. „Eierbilder“ ein, die er kontinuierlich fortgeführt hatte.
Das vierteilige Werk zeigt anschaulich mehrere wichtige Aspekte im Schaffen Martin Kippenbergers: Hatte man ihn in den 1980er-Jahren zu den „Jungen Wilden“ der Malerei gezählt, zeigte er mit den Gemälden und seinem Beitrag für die „Skulptur Projekte“ sowohl seine konzeptuellen als auch installativen Ideen. Insbesondere in den Malereien lassen sich durch die Verwendung von Text im Bild konzeptuelle Strategien erkennen, die sich nicht zwangsläufig auflösen lassen. Vielmehr arbeiten sie mit einer fast dadaistischen Ironie und stellen gleichzeitig einen konkreten Bezug zur historischen, lokalen Persönlichkeit Annette von Droste-Hülshoff her.
Während ihn für die „Skulptur Projekte“ vor allem der Ort interessierte, bildete er auf zwei der vier Gemälde die Münsteraner Dichterin ab. Als Vorlage diente ihm dabei nicht etwa ein Foto der Poetin, sondern ein Foto der Büste. Kippenberger bildete sie einmal in Vorder- und einmal in Rückansicht ab. Ergänzt werden die Motive durch abstrakte Farbflächen in kräftigen Tönen und die Beifügung des Namens „Annette“, der eine eindeutige Zuordnung erlaubt.
Die beiden anderen Gemälde der Serie wählen ein anderes Motiv und beziehen sich, wie auch hier eine Inschrift verrät, auf einen Eierschrank. Diesen hatte Kippenberger im Geburtshaus, dem Haus Rüschhaus, gesehen. Dort war er vom Neffen der Dichterin als Aufbewahrungsort für eine Sammlung verschiedenster Vogeleier genutzt worden. Kippenberger gliederte ihn mit seinem Gemälde als Motiv in seine Werkgruppe der sog. „Eierbilder“ ein, die er kontinuierlich fortgeführt hatte.
Das vierteilige Werk zeigt anschaulich mehrere wichtige Aspekte im Schaffen Martin Kippenbergers: Hatte man ihn in den 1980er-Jahren zu den „Jungen Wilden“ der Malerei gezählt, zeigte er mit den Gemälden und seinem Beitrag für die „Skulptur Projekte“ sowohl seine konzeptuellen als auch installativen Ideen. Insbesondere in den Malereien lassen sich durch die Verwendung von Text im Bild konzeptuelle Strategien erkennen, die sich nicht zwangsläufig auflösen lassen. Vielmehr arbeiten sie mit einer fast dadaistischen Ironie und stellen gleichzeitig einen konkreten Bezug zur historischen, lokalen Persönlichkeit Annette von Droste-Hülshoff her.
Jana Bernhardt
© Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne
Leihgabe aus der Kunstsammlung der Provinzial Versicherung AG, Direktion Münster
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