Katharina Fritsch 2. Postkarte (Chicago) [fish], 2001/2002
Die Bildhauerin Katharina Fritsch (*1956) ist in den 1980er-Jahren vor allem durch ihre einfarbigen, überlebensgroßen Skulpturen – wie die neongelbe Madonnenfigur, die sie anlässlich der Skulptur Projekte im Jahr 1987 in Münster aufstellte – bekannt geworden. Mit der Wahl ihrer Motive aus Konsumwelt und Populärkultur, die seriell reproduziert werden, verweist Fritsch auf die Pop Art der 1960er-Jahre. Der Prozess des Erinnerns und mediale Zeugnisse von Erinnerungskultur sind zentrale Themen ihrer Arbeiten. So auch ihre ‚Postkarten‘ mit Ansichten der amerikanischen Großstadt Chicago, die um 2001 anlässlich einer Ausstellung im dortigen Museum of Contemporary Art entstanden. Das Prinzip der Postkarte als schnellem Urlaubsgruß und Dokument der Erinnerung wird hier durch die monumentale Größe, die silhouettenhaften Umrisse – beispielsweise in der Form eines Fisches – und die knallige, monochrome Farbgebung der Siebdrucke konterkariert.
Kristin Bartels
Westfälische Provinzial Versicherung und LWL-Museum für Kunst und Kultur, Hermann Arnhold (Hg.): Nolde, Kippenberger, Fritsch & Co. in der Sammlung der Westfälischen Provinzial [Ausst. Kat.], Bielefeld 2017.
Leismann, Burkhard (Hg.): Avantgarde aus Westfalen. Die Konrad-von-Soest-Preisträger aus der Sammlung der Provinzial [Ausst. Kat. Kunstmuseum Ahlen], Bremen 2008.
Scheel, Udo: Zwischen Tür und Angel. Professorinnen und Professoren der Kunstakademie Münster im Dialog mit der Sammlung Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster [Ausst. Kat.], Münster 2005.
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Leihgabe aus der Kunstsammlung der Provinzial Versicherung AG, Direktion Münster
Leihgabe aus der Kunstsammlung der Provinzial Versicherung AG, Direktion Münster