Wolfgang Heimbach
Biografie
Der Künstler wurde um 1613 als Sohn des Frucht- und Kornschreibers Wolf Heimbach vermutlich in Ovelgönne bei Oldenburg geboren. Auf dieses Geburtsjahr kann über einen Bericht in der Chronik des Oldenburger Historikers Johann Just Winckelmann aus dem Jahr 1663 geschlossen werden, wonach Heimbach „gegenwärtig ein Mann von 50 Jahren“ war. Der Maler war von Geburt an gehörlos. Heimbachs künstlerisches Talent wurde früh erkannt und wohl durch den Oldenburger Grafen Anton Günther gefördert. Ob der Künstler seine Lehre noch in Oldenburg oder bereits in den Niederlanden gemacht hat, ist unklar. Vor allem die Arbeiten des Frühwerks legen aber einen Aufenthalt Heimbachs in den Niederlanden zwischen 1630 und 1635 nahe. Amsterdam, aber auch Utrecht, Haarlem und Delft kommen als Aufenthaltsorte in Frage. Besonders auffällig ist die Nähe zu Werken von Pieter Codde und Willem Duyster. Spätestens im Jahr 1636 kehrte Heimbach in seine Heimatstadt Ovelgönne zurück und war dort und im Jahr 1637 auch in Bremen für die angesehene Bremer Bürgerfamilie Blum tätig. Wo genau sich Heimbach zwischen 1637 und 1644 aufhielt, ist nicht gesichert. Wien war höchstwahrscheinlich eine seiner Stationen auf dem Weg in den Süden. Zwischen 1640 und 1642 schuf Heimbach mehrere Werke für den kaiserlichen Hof. 1644 befand sich Heimbach in Neapel, wo er ein bis zwei Jahre arbeitete, bevor er spätestens Ende des Jahres 1645 seinen Aufenthaltsort nach Rom verlagerte. In der ewigen Stadt führte er Aufträge für Papst Innozenz X., aber auch für die Familien Borghese und Pamphilj aus. Im Oktober 1646 ist Heimbach erstmalig in Florenz nachweisbar. Dort arbeitete er für Ferdinando II. de‘ Medici und seine Frau Vittoria della Rovere und plante eine Pilgerfahrt nach Loreto, woraus geschlossen werden kann, dass Heimbach in Italien zum katholischen Glauben konvertierte. 1651 war Heimbach anscheinend schon wieder auf dem Weg Richtung Norden, denn er schrieb aus Prag einen Brief an den Reichsfürsten Ottavio Piccolomini auf Schloss Nachod/Böhmen, in dem er über die geplante Rückreise über Nürnberg und Brüssel berichtete. 1652 war Heimbach zurück in Oldenburg und wurde hier für ein halbes Jahr als Hofmaler von Graf Anton Günther angestellt. Von 1653 bis 1662 war er als Hofmaler des dänischen Königs Frederik III. in Kopenhagen tätig und kehrte im Anschluss in die Heimat zurück. Letztmalig im Jahr 1667 – unmittelbar nach dem Tod seines alten Auftraggebers Graf Anton Günther – begab er sich nach Kopenhagen. Von 1670 bis ca. 1675 arbeitete Heimbach für den Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen in Münster und Coesfeld. Am 1. Mai 1679 wurde Heimbach in Osnabrück beerdigt wie aus einer Eintragung im Kirchenbuch von St. Johann in Osnabrück hervorgeht. Es ist demnach davon auszugehen, dass der Künstler am 29. April 1679 verstorben ist, da eine Beerdigung üblicherweise zwei Tage nach dem Tod erfolgte.
Steckbrief
1613 (Ovelgönne Kreis Wesermarsch)
29.04.1679 ()