Werkstatt Quentin Massys der Ältere Madonna mit den Kirschen, um 1520 – 1525
Die „Madonna mit den Kirschen“ entstammt der Werkstatt des Quentin Massys und ist eine von insgesamt zehn bekannten Wiederholungen eines Originals des Meisters, das sich nicht erhalten hat. Das qualitätvolle Gemälde zeigt die Muttergottes mit ihrem Kind aus nächster Nähe, vom Betrachter nur durch eine schmale Brüstung getrennt. Sie sitzt seitlich auf einem Thron, dessen Konstruktion unklar ist, und der mit marmornen Seitenflächen, Säulen und vergoldetem Maßwerk sehr reich gestaltet wurde. Zugleich hat sich die Madonna zu ihrem Kind umgewandt, das sie – auf einem Kissen über der Thronwange sitzend – stützt. Mutter und Kind sind einander innig zugetan: Das Christuskind hat seine Arme um den Hals der Mutter geschlungen und sein Gesicht an deren Wange geschmiegt, so dass sich ihre Lippen fast zu berühren scheinen. Die sehr intime und liebevolle Beziehung zwischen Maria und ihrem Kind geht auf den Ikonentypus der Elëusa zurück und steht auch bei Massys für die menschliche Zugewandheit und Liebe des Gottessohnes und seiner Mutter.
Judith Claus
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- o. J.–1975 Heinz Möller, Dortmund
- 1975–2004 Privatsammlung, Ratingen
- 1977–2004 Dauerleihabe LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster
- 2004 erworben