
Marsberg? Ofenplatte mit Wappen des Ferdinand von Fürstenberg (1626–1683), Fürstbischof von Münster und Paderborn, 1683
Die Platte stammt von einem sehr großen Kastenofen, wie er zur Beheizung eines größeren Saales verwendet wurde. Die Initialen nennen den Auftraggeber F(erdinandus) E(piscopus et) P(rinceps) M(onasteriensis et) P(aderbornensis) = Ferdinand, Bischof und Fürst zu Münster und Paderborn, unten die Jahreszahl 1683 – am 26. Juni 1683 ist der Bischof in Schloss Neuhaus bei Paderborn verstorben. Sein von zwei Löwen gehaltenes neunfeldiges Wappen zeigt in der Mitte als Herzschild das Familienwappen (zwei rote Balken in goldenem Feld), darüber den Balkenschild des Bistums Münster - damit wird deutlich, dass es das Wappen Ferdinands als Fürstbischof von Münster ist und aus einem der fürstbischöflichen Schlösser oder aus einer der Amtsburgen des Münsterlandes stammt; oben links das rote Kreuz auf weißem Grund des Fürstbistums Paderborn, oben rechts das Wappen der Burggrafschaft Stromberg, links des Herzschildes das Wappen der Grafschaft Pyrmont, rechts die drei Kugeln der Herrschaft Borculo, während in der unteren Reihe die Wappenbilder der oberen Reihe in gegenseitiger Reihung wiederholt sind. Die Provenienz ist nicht gesichert; sehr wahrscheinlich erworben vor 1898 durch den Altertumsverein oder den Provinzialverein für Wissenschaft und Kunst.
Gerd Dethlefs
Kessemeier, Siegfried: Bischofsländer. Münster, Osnabrück, Paderborn, Minden [Ausst.-Kat. Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster 1993], Münster 1993, S. 208, Nr. 4.59.
Veddeler, Peter: Das münsterische Balkenwappen, in: Westfalen 69, 1991, Münster 1993, S. 81.
Geisberg, Max: Kurzer Führer durch die Sammlungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens zu Münster i. W., zur Zeit im Museum für Naturkunde ausgestellt, in: Westfälische Zeitschrift. Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde 56, 1898, S. 8.
Maße
Höhe 112 Breite 132
Material
Metall Inventarnummer
Y-30 LM Standort
Nicht ausgestellt