Alexander Kanoldt Stillleben IV, 1923
Alexander Kanoldt zählt zu den bedeutendsten Maler:innen der Neuen Sachlichkeit. In dem verhältnismäßig kleinen Oeuvre des Künstlers sind zahlreiche Sillleben zu finden. Diese, die in ihrer Betitelung einem Nummerierungssystem folgen, zeigen oftmals auf einem Tisch platzierte Objekte und insbesondere Topf- beziehungsweise Zimmerpflanzen. So auch auf dem „Stillleben IV“: Um ein in ein Gestell stehendes Miniatursegelschiff, ist links eine Amaryllis und rechts ein Kaktus sowie dahinter eine Schusterpalme arrangiert. Durch die Überlagerung der beiden Pflanzen auf der rechten Tischseite, ergibt sich beinahe ein pflanzliches Ganzes. Auch die anderen Objekte sind – teils mittels des hart dargestellten Schlagschattens – miteinander verbunden.
Nicht nur das eher ungewöhnliche Stilllebenmotiv des Segelschiffes, auch die gleichmäßig in gleißendes Licht getauchte Tischplatte erzeugt einen Moment der Verwunderung. Gesteigert wird dies in dem Gemälde zusätzlich durch die bildparallele, leichte Aufsicht auf den rechteckigen Tisch. Auch die Gestaltung der Stofflichkeit, die in dem Tuch, das aus der Schublade im Vordergrund hervortritt, und in dem Vorhang im Hintergrund zu erahnen ist, erscheint rätselhaft.
Durch die unklare Beziehung, die die dargestellten Objekte zueinander haben, und die geheimnisvolle Rolle des umliegenden Raumes, wird die Ausrichtung von Kanoldts Malerei innerhalb der Neuen Sachlichkeit auch als magisch-realistisch bezeichnet.
Nicht nur das eher ungewöhnliche Stilllebenmotiv des Segelschiffes, auch die gleichmäßig in gleißendes Licht getauchte Tischplatte erzeugt einen Moment der Verwunderung. Gesteigert wird dies in dem Gemälde zusätzlich durch die bildparallele, leichte Aufsicht auf den rechteckigen Tisch. Auch die Gestaltung der Stofflichkeit, die in dem Tuch, das aus der Schublade im Vordergrund hervortritt, und in dem Vorhang im Hintergrund zu erahnen ist, erscheint rätselhaft.
Durch die unklare Beziehung, die die dargestellten Objekte zueinander haben, und die geheimnisvolle Rolle des umliegenden Raumes, wird die Ausrichtung von Kanoldts Malerei innerhalb der Neuen Sachlichkeit auch als magisch-realistisch bezeichnet.
Julia Wiehenstroth
Fegert, Elke: Alexander Kanoldt und das Stillleben der Neuen Sachlichkeit, Diss. Saarbrücken, Hamburg 2008, S. 314-316, 393, 432, Farbabb. Nr. 51.
Koch, Michael: Alexander Kanoldt 1881-1939. Werkverzeichnis der Gemälde, München 2018 S. 32/33, Farbabb. S. 149, Nr. 23.4.
Koch, Michael: Alexander Kanoldt 1881-1939. Werkverzeichnis der Gemälde, München 2018 S. 32/33, Farbabb. S. 149, Nr. 23.4.
Erworben mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen
- - um 1925–o.J. Architekt F. A. Breuhaus - […] - spät. 1970 Galerie Aenne Abels, Köln - seit 1970 LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster, erworben von der Galerie Aenne Abels, Köln