



Kammerherrenschlüssel des Kölner Kurfürsten Max Friedrich von Königsegg-Rothenfels für den Freiherrn von Hörde, um 1775 – 1779
Der Schlüssel, erworben 1968 aus Schloss Schwarzenraben, stammt aus dem Vorbesitz der Familie von Hörde; Friedrich Ferdinand von Hörde zu Schwarzenraben (1751-1819) wurde 1779 zum Kämmerer des Kurfürsten Maximilian Friedrich ernannt und nutzte für seine Auftritte am kurfürstlichen Hof diesen Zierschlüssel, der das vierfeldige Wappen des Erzstiftes zeigt, kombiniert mit dem Familienwappen der Grafen Königsegg als Herzschild und den Initialen „MF“; die vier münsterischen Wappenfelder des vollständigen Staatswappens fehlen. Die Kämmerer stellten sich oft nach der Rückkehr von ihrer Kavaliersreise, die sie meist nach Frankreich und Italien führte, dem Landesherren vor und wurden, wenn sich dabei ein Vertrauensverhältnis aufbaute, aber keine Planstelle frei war, zu Kämmerern ernannt. Das bedeutete, dass sie stets unmittelbaren Zugang zum Kurfürsten hatten und ihn in seinen Wohnräumen aufsuchen durften. Als Abzeichen trugen sie den Schlüssel als Abzeichen am Rock, aufgenäht auf ihrer linken Seite oberhalb des Degens. Der kurkölnische Hofkalender für das Jahr 1782 listet 135 Namen von Kämmerern auf, von denen 42 noch vor 1760 unter dem Vorgänger Kurfürst Clemens August ernannt und von Maximilian Friedrich in dieser Würde bestätigt wurden.
Gerd Dethlefs
Schulte-Hobein, Jürgen: Kurfürst, Adel, Bürger. Das kurkölnische Herzogtum Westfalen (1180–1803) [Ausst.-Kat. Sauerland-Museum, Arnsberg 2009], Arnsberg 2009, S. 157/160, Nr. M 1.
Maße
Höhe 19.6 cm
Material
Messing Inventarnummer
M-592 LM Standort
Raum 1.23