Ulrich Haselhuhn Schlossmodell Nordkirchen 1734, 2014
Für die neue Schausammlung des LWL-Museums für Kunst und Kultur entstand dieses Modell, um ein Objektensemble zu Nordkirchen und seiner Erbauerfamilie von Plettenberg zu zentrieren. In dem Stichjahr 1734 war das Schloss fertiggestellt – oder wurde nicht weitergebaut, da mit der Entlassung des Schlossherrn Ferdinand Graf von Plettenberg-Wittem (1690–1737) als leitender Minister des Kölner Kurfürsten Clemens August von Bayern (1700–1761, reg. ab 1719/23) die Mittel zur Aufbringung weiterer Baukosten entfielen. Nordkirchen wird heute oft das "Westfälische Versailles" genannt, weil es die größte und aus einem Guss geplante barocke Schlossanlage in Westfalen ist. Es ist ein Werk des münsterischen Fürstbischofs Friedrich Christian von Plettenberg (1644–1706, reg. seit 1688), der finanziell so geschickt agierte, dass er 1689–1697 als Bischofsresidenz Schloss Ahaus bauen und 1693 für seine Familie das Renaissanceschloss Nordkirchen von Nachfahren der Erbmarschälle von Morrien für 250.000 Taler kaufen konnte. Unter Beratung niederländischer Hofarchitekten wie Jacob Roman plante sein Landingenieur Gottfried Laurenz Pictorius (1663–1729) ab 1698 einen Neubau; 1703 war der Baubeginn. Beim Tode des Bauherrn war das Herrenhaus im Rohbau fertig; die Nebengebäude entstanden bis etwa 1720. Das Herrenhaus stand ursprünglich frei; erst 1914 ließ der damalige Schlossherr Engelbert Herzog von Arenberg (1872–1949) es durch Pavillons mit den Seitengebäuden, dem Kapellen- und dem Dienerflügel verbinden.
Gerd Dethlefs
Mummenhoff, Karl Eugen / Dethlefs, Gerd (Hg.): Schloss Nordkirchen, München 2012.
Maße
Breite 50 cm Länge 70 cm
Material
Kunststoff, Holz Inventarnummer
Mo-1063 LM Standort
Raum 1.23