César Domela Komposition Nr. 5 N, 1927
César Domela reiste Ende 1923 erstmals nach Paris, wo er Mitglieder der Gruppe De Stijl kennenlernte, zu der unter anderen Piet Mondrian (1872–1944), Georges Vantongerloo (1886–1965) und Theo van Doesburg (1883–1931) gehörten. Letzterer lud ihn 1925 ein, sich der Gemeinschaft anzuschließen. Ziel der Künstler war es, sich von traditionellen Darstellungsweisen in der Kunst abzuwenden, um sich stattdessen mit grundlegenden Gestaltungselementen, wie der Verwendung von Waagerechten und Senkrechten, großen und kleinen Formen sowie hellen und dunklen Flächen, zu beschäftigen.
Auch die Farbgebung wurde auf die drei Grundfarben Gelb, Blau und Rot sowie auf Schwarz, Weiß und Grau beschränkt. Die Anwendung dieser Prinzipien findet sich nicht nur in der Malerei der Künstler, sondern zudem in der Gestaltung von Möbeln und in der Architektur.
Diesem Schema folgt auch Domelas Gemälde „Komposition Nr. 5 N“ von 1927. Zugunsten einer diagonalen Ausrichtung der Linien und Bildflächen verzichtet der Künstler auf senkrechte und waagerechte Linien. Verschieden große, durch den Bildrand beschnittene, weiße Formen dominieren das Bild und werden durch schwarze Linien getrennt. Hinzu kommen eine schwarze, eine rote und eine gelbe Fläche sowie ein blauer Balken, welcher die konträre Diagonale betont. Durch die gezielte Platzierung der nicht-weißen Flächen ergibt sich ein Gleichgewicht und somit eine gewisse Harmonie im Bild.
Im Jahr 1979 konnte das Westfälische Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte das Gemälde mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Künstler ankaufen.
LWL-Museum für Kunst und Kultur (Hg.): Die Gemälde der Moderne 1900 bis 1960. Die Sammlungen des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster [Best.-Kat. LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster 2023], Petersberg 2023, S. 122.
Erworben mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen
- 1979 erworben vom Künstler mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen