Die Flugschrift informiert über das letzte Ereignis der 1534/35 währenden Täuferherrschaft in Münster, über die Hinrichtung der drei Anführer Jan van Leiden, Bernd Knipperdollinck und Bernd Krechtinck am 22. Januar 1536. Zwischen 1534 und 1536 sind 26 gedruckte Flugschriften über den Kampf um die Täuferstadt erschienen, was auf ein großes Interesse schließen lässt. Die Flugschrift berichtet außerdem, wie die Leichen in die „eiserne körb“ gestellt – „also todt mit eisern banden, umb den halß unnd beiden armen angeschlagen“. Der Titelholzschnitt ist eine genaue Illustration dazu: Abgebildet sind drei Gitterkäfige, die unterhalb der Haube eines Kirchturms hängen. In den Körben befinden sich drei Männer. Es handelt sich um eine Darstellung der Lambertikirche. Die Eisenkörbe wurden 1535 von Meister Berthold Smit von Lüdinghausen angefertigt. Nach der Hinrichtung wurden die Leichen in ihnen an die Südseite des Lambertikirchturms über der Uhr zum Rathaus hin an eisernen Haken aufgehängt. Der Kirchturm war zugleich der städtische Wachtturm im Eigentum der Stadt. Die Ausstellung der Leichen, die Wind, Wetter und Krähen überlassen wurden, war also als Warnung vor politischem Aufruhr gemeint. Als der baufällige Turm 1881 abgebrochen wurde, wurden die Käfige abgenommen, erst in der Dominikanerkirche aufgestellt und später dem Altertumsverein als Leihgabe überlassen. Bei der Einweihung des neuen Lambertiturms 1898 hingen wieder die echten Käfige am Turm. Den Bombenkrieg 1941–1945 überstanden sie fast unversehrt.