Heinrich Brabender Christus mit Schergen aus der Handwaschungs-Gruppe, um 1520 – 1530
In der Zeit um 1500 bestimmte das herausragende künstlerische Schaffen des in Münster ansässigen Bildhauers Heinrich Brabender die Ausstattung der hiesigen Kirchenbauten. Vielleicht für den Bereich des Doms schuf er mindestens drei monumentale Figurengruppen, welche anschaulich und drastisch die Höhepunkte der Passionsgeschichte erzählen: die sogenannte Darstellung Christi vor dem Volk, auch als »Ecce Homo« (lateinisch für »Siehe, der Mensch«) bekannt (D-255 LM ff), die Handwaschung des Pilatus und die Kreuzigung (D-85 LM ff). Nur wenige Jahre nach ihrer Entstehung fielen die Sandsteinfiguren dem Bildersturm der Täufer zum Opfer. Zerschlagen und zur Befestigung des Stadtwalls verwendet, kamen sie erst 1899 bei Ausgrabungen am Kreuztor wieder ans Tageslicht (vgl. Text Johann Brabender, Adam und Eva vom Paradiesportal des St. Paulus-Doms in Münster, Inv. Nr. D-454 DK). Die Zusammensetzung und Anordnung der im Zweiten Weltkrieg nochmals beschädigten Figuren ist daher nicht gesichert.
Petra Marx
Arnhold, Hermann (Hg.): Die Brabender. Skulptur am Übergang vom Spätmittelalter zur Renaissance [Ausst.-Kat. Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster 2005], Münster 2005.
Weigel, Thomas: Der Bildhauer Heinrich Brabender und sein Werk, in: Arnhold, Hermann (Hg.): Die Brabender. Skulptur am Übergang vom Spätmittelalter zur Renaissance [Ausst.-Kat. Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster 2005], Münster 2005, S. 39–53.
Pieper, Paul: Heinrich Brabender. Ein Bildhauer der Spätgotik in Münster, Münster 1984.
Maße
Höhe 170 cm Breite 90 cm Tiefe 40 cm
Material
Baumberger Sandstein Inventarnummer
D-265 LM Standort
Raum 0.15- Schaufenster des Mittelalters