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Fotograf: Ahlbrand-Dornseif, Sabine, Copyright: 1

Carl Baumann (Künstler, 1912-1996) Rote Kapelle Berlin, 1941

Das Gruppenbildnis von vier Männern vor einer Baustelle – der Saale-Autobahnbrücke bei Jena-Göschwitz – entstand 1941 mitten im Zweiten Weltkrieg. Mit ernsten, verschlossenen und zugleich entschlossenen Mienen schauen sie am Betrachter vorbei; die Brückenbögen fassen die Köpfe ein, die drei linken bilden durch die geballten Fäuste, den Gruß der Kommunisten, einen Kreis. Anhänger der KPD waren alle drei, von links der Luftwaffenoffizier Harro Schulze-Boysen (1909–1942), der Journalist und früher in Essen wirkende Redakteur einer KPD-Zeitschrift Walter Küchenmeister (1905–1943) und der Bildhauer Kurt Schumacher (1897–1942), Angehörige einer weit verzweigten Widerstandsgruppe, die NS-kritische Flugblätter verteilte; und zwar einer Zelle, die durch Spionage für die Sowjetunion das Ende der NS-Herrschaft beschleunigen wollte. Die von Abwehr und Gestapo als „Rote Kapelle“ bezeichnete Gruppe wurde im August/September 1942 aufgedeckt und verhaftet, unter Folter verhört und schließlich durch Henker getötet. Rechts im Schatten das Selbstbildnis des Malers mit Pinsel. Er hatte über seinen Künstlerfreund Schumacher Kontakt zur Gruppe. Aus Hagen stammend, hatte er 1931/32 in Köln und ab 1936 an der Hochschule der Künste in Berlin studiert, war Regimegegner geworden. Als Soldat 1940 eingezogen, malte er das Bild 1941 bei einem Studienurlaub zum Ablegen der Abschlussprüfung. Im September 1942 als Kontaktperson der drei von der Gestapo verhaftet, wurde er im November an die Ostfront geschickt, dort im November 1944 verwundet, und fand nach seiner Entlassung im Juli 1945 sein Bild in seinem Atelier in der Akademie noch vor. 1947 kehrte er nach Hagen zurück. Das aus Stilprinzipien der „Neuen Sachlichkeit“ und eines „magischen Realismus“ entwickelte Bild zeigt die Verschworenen, wie Ingenieure an der Baustelle einer neuen Ordnung arbeitend. „Das Gewaltsame und Verkrampfte von Geste und Ausdruck vermitteln … auch etwas von der bedrückenden Realität jener Zeit“ (Erich Franz 1999).
Gerd Dethlefs

Kolm, Christine: Carl Baumann, in: Gilhaus, Ulrike / Koch, Ute Christina (Hg.), Künstlerinnen und Künstler in Westfalen. Malerei und Grafik im 19. und 20. Jahrhundert, Bd. 1, Münster 2021, S. 28-29.

Kösters, Klaus: Anpassung, Überleben, Widerstand. Künstler im Nationalsozialismus [Ausst.-Kat. LWL-Museumsamt für Westfalen, Münster 2012], Münster 2012, S. 47-49.

Kösters, Klaus: 100 Meisterwerke westfälischer Kunst, Münster 2011, S. 186-187.

Crott, Randi / Martens, Klaus (Hg.): Carl Baumann wahr nehmen [Ausst.-Kat. Forum Sparkasse, Hagen 2010], Hagen 2010.

Kessemeier, Siegfried: Carl Baumann, Rote Kapelle Berlin, 1941 (Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. Das Kunstwerk des Monats, Juli 1991), Münster 1991.

© Klaus Martens
  • 1991 erworben vom Künstler

Maße
Höhe 79 cm Breite 99 cm

Material
Tempera, Nessel, Holz
Inventarnummer
1967 LM
Standort
Raum 2.10

Verwandte Begriffe

  • Widerstand
  • Netzwerk
  • Geheimagent
  • Nationalsozialismus
  • Malerei
  • Tafelmalerei
  • Bild
  • Gruppenbildnis

LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster

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  • 48143 Münster
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