Bernhard Becher
Biografie
Bernd und Hilla Becher gehören zu den einflussreichsten Fotograf:innen des vergangenen Jahrhunderts. Die von ihnen selbst als dokumentarische Fotografie bezeichnete Praxis steht heute als Ausgangspunkt für die Entwicklung der konzeptuellen Fotografie im 20. Jahrhundert. Der ursprünglich als Dekorationsmaler und Grafiker ausgebildete Bernd Becher und die Berufsfotografin Hilla Wobeser lernten sich in den 1950er-Jahren an der Staatlichen Akademie in Düsseldorf kennen, wo beide bei dem Grafiker Walter Breker (1904−1980) studierten. 1959 begann ihre künstlerische Zusammenarbeit mit dem systematischen Fotografieren deutscher und europäischer Industrieanlagen. An die Tradition der Neuen Sachlichkeit anknüpfend, hielten die Bechers in einer objektiven und nüchternen Bildsprache all jene Industrieanlagen fotografisch fest, deren Verschwinden sie im Zusammenhang mit dem seit dem Zweiten Weltkrieg einsetzenden Strukturwandel in Deutschland beobachten konnten. Sie fertigten zahlreiche typologische Bildfolgen von verschiedenen Bautypen ähnlicher Struktur an, darunter Arbeiterhäuser, Wassertürme, Gasbehälter, Kalk- und Hochöfen, Kohlebunker, Kühltürme, Silos, Kraftwerke sowie Hochspannungsleitungen. Während anfangs vor allem das Ruhrgebiet und angrenzende Industriegebiete im Fokus standen, weitete sich in den 1970er-Jahren das Blickfeld auch auf Nordamerika aus. In dieser Zeit erlangte das Paar internationale Beachtung und Bernd Becher nahm die Professur für Fotografie an der Düsseldorfer Akademie an. 1980 wurden Hilla und Bernd Becher für ihr gemeinsames künstlerisches Schaffen vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe mit dem Konrad-von-Soest-Preis ausgezeichnet.
Personen, mit denen Bernhard Becher in Verbindung stand.
Künstlergruppen und sonstige Verbindungen
Steckbrief
Fotograf, Typograf, Maler
Hilla Becher
- Teilnehmer: documenta 5, Kassel 1972 & documenta 6, Kassel 1977 & documenta 7, Kassel 1982: Künstlerischer Beitrag: Photographie
20.08.1931 (Siegen)
22.06.2007 (Rostock)