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Fotograf: Ahlbrand-Dornseif, Sabine, Copyright: 1

unbekannt Zwei Fingerringe mit Inschriften, 15. Jh.

Die beiden zierlichen Goldringe mit ihren geringen Durchmessern würden heute schwerlich an eine moderne Frauenhand passen. Auch für den mittelalterlichen Gebrauch dürfte man eher an den Fingerschmuck junger Frauen oder Mädchen denken.

Bis heute wird aufgrund seines Fundortes angenommen, dass der erste Ring einer Freckenhorster Stiftsdame gehörte. Nach Levin Ludwig Schücking (1878–1964) wurde er in oder bei Freckenhorst „tief im Ackergrunde“ gefunden. Dem Vereinsbericht für 1875 zufolge wurde er dagegen „beim Abbruch eines Hauses“ entdeckt. Zur französischen Inschrift „À la plus belle“ in gotischen Minuskeln, abgesetzt durch Blattranken und Kornblumen, berichtete Max Geisberg (1875–1943), dass man sich trotz ihrer guten Lesbarkeit zunächst zu einer sehr akademischen Missdeutung aufgeschwungen hatte, basierend auf dem lateinischen Wort „ala“, statt „à la“, für Flügel. Geisberg folgerte jedoch, dass die Formel „Der Schönsten“ für das Geschmeide der Vorsteherin eines adligen Frauenkonvents durchaus passend sei.

Man könnte aber auch, wie im Fall des zweiten Ringes, an eine weltliche Liebesgabe denken. Dieser Goldreif trägt im gewölbten Rand neben Schmuckbändern und Zierblättern bzw. -blüten die Worte „ayn wandel dyn“, übersetzt „Ohne Wandel Dein“ oder „Immer Dein“. Dieser Spruch lässt an das formalisierte mittelalterliche Liebeswerben adeliger junger Männer in Gedicht- oder Liederform denken. Dabei kam es auch zur Übergabe oder zum Austausch von Ringen als Unterpfand der geäußerten Liebesschwüre.

Petra Marx

Marx, Petra: Der Liebe Pfand. Goldene Fingerringe aus dem Mittelalter, in: Dethlefs, Gerd u. a. (Hg.): Seit 200 Jahren – Westfalen entdecken und erforschen. 200 Einblicke in die Sammlungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens (Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Münster, Bd. 12), Münster 2025, S. 110f.

Leihgabe des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens Abteilung Münster e. V.
  • Gefunden vor 1875 in Warendorf-Freckenhorst, angekauft 1875 (a)
  • Geschenkt 1826 von Kaplan Albert Wilkens, Nottuln (b)

Material
Gold
Inventarnummer
EO V-310 AV, V-315 AV

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