Der Inventareintrag von 1873 lautet: "37. Vier große eiserne Nägel, an welchen sich Stücke von Schädeln bez. der Kinnlade und unten Holzfasern befanden. Gefunden oben auf einem Hügel der Hohenwarth. Vermutlich Nägel, welche nach der Exekution den Verbrechern durch den Kopf getrieben wurden, um die Köpfe zur Schau zu stellen. Da angeblich 13 Nägel gefunden sind, gehören sie vielleicht zu der Exekution der 13 dort gehängten Räuber. worüber die Münst. Chronik (Ficker p. 85) zum J. 1421 berichtet. - Erworben d. 17. Juli 1873." Die zitierte Chronik berichtet über eine Fehde der märkischen Ritter Wennemar Sobbe und Johann von Aschebroick gegen das Stift Cappenberg, die von ihren Fußknechten Cappenberger Besitzungen verwüsten ließen. Als die Cappenberger Knechte dreizehn Räuber gefangennahmen, lieferten sie diese dem Fürstbischof Otto von Hoya (reg. 1394-1424) aus, der dreizehn anklagen ließ. Am Tag der Kreuzerhöhung (14. September) 1421 wurden sie "in Hoenwardi" gehenkt. War dies an der Hohen Ward an der Lippe oder an der Hohen Ward bei Hiltrup? Auch die Kartonplatte ist beschriftet: "Erworben 17t 7. 1873. / 4 Nägel, gefunden auf einem Hügel der Hohenwarth (Richtstätte?) An den Nä[geln von denen] 13 gefunden wurden, befanden sich Stücke von Schädeln bzw. Kinnladen und am unteren Ende Holzfasern vermuthlich (die) Nägel welche nach der Execution den Verbrechern durch den Kopf getrieben wurden um die Köpfe zur Schau (zu stellen) – Die Nägel könnten vielleicht zu der / Execution der 13 in der Hohenwarth / gehängten Räuber gehören wovon die / [Münsterische[] Chronik ... zum Jahr 1421 / [...] pag. 85.)" GD Literatur: Ficker, Juliuus (Hg.): Die münsterischen Chroniken des Mittelalters (Geschichtsquellen des Bisthums Münster 1), Münster 1851, S. 85.

Leihgabe des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens Abteilung Münster e. V.