
unbekannt Brustbildnis Hans von Werder (1788-1868), um 1835
Das Gemälde wurde 1934 nicht als kostbares Kunstwerk, sondern als Bildnis eines Adeligen erworben, der eine Dame aus westfälischem Adel geheiratet hatte – damals war man aus rassekundlichem Interesse an dem Aussehen einheimischer Adeliger interessiert; etwas später startete der Provinzialverband eine große Dokumentation der Ahnenbilder in westfälischen Adelshäusern. Die von Werder waren märkischer Uradel; der Vater des Hans, Friedrich Wilhelm von Werder (1747-1820) war Gutsherr auf Kade, Belicke (beides bei Jerichow), Parchau und Ziegeldorf (in Sachsen-Anhalt) gewesen und hatte es in preußischen Militärdienst bis zum Generalmajor gebracht. Seine Mutter Auguste geb. von Wulffen (1759-1800) stammte von dem Schloss Pietzpuhl (Kreis Jerichow in Sachsen-Anhalt) und war quasi eine Nachbarstochter des väterlichen Gutes. Hans von Werder war das sechste von sieben Kindern aus der ersten Ehe seines Vaters und wurde preußischer Offizier. Einzelheiten seiner Karriere sind unbekannt; auf diesem Bild trägt er jedenfalls keine Orden – zu erwarten wäre etwa ein Eisernes Kreuz aus den Feldzügen 1813-1815. Immerhin im Rang eines Hauptmanns entlassen, wurde er zum Postmeister in Saarlouis bestellt. Vermutlich nach 1815 heiratete er Sophie Wilhelmine Amalie (genannt Minette) von Quernheim zu Oberbehme aus westfälischem Uradel; die Ehe blieb aber ohne überlebende Kinder. 1841 starb seine zu ihrer Tochter gezogene Schwiegermutter in Saarlouis, 1843 hier auch seine Frau. Um 1835 dürften die als Gegenstücke gearbeiteten Bildnisse des Ehepaares gemalt sein; das Bildnis seiner Frau ist rückseitig mit einem kursiven "G" signiert und vielleicht auch in Saarlouis entstanden. Ihr Mann verbrachte seine letzten Lebensjahre in Lippstadt, wo 1865 seine Mutter und 1868 er selbst verstarben. Auch daher blieb wohl das Gemäldepaar in Westfalen. GD Literatur: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser (Uradel) 1922, S. 925 (Hans von Werder). Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser (Uradel) 1903, S. 729-730 (Quernheim).
- […]
- o. J.–1934 Agathe Schulte, Münster
- 1934 erworben
Maße
Höhe 61.2 cm Breite 54 cm
Material
Öl, Leinwand Inventarnummer
665 LM Standort
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