Das Gemälde stammt aus einer zwölfteiligen Porträtserie der münsterischen Fürstbischöfe von 1659 bis 1802, die der Altertumsverein 1857 von dem Bankier von Olfers geschenkt erhielt. Die 1803/04 geadelte Familie hatte im Fürstbistum zahlreiche Beamte gestellt. Das vierte Bild der Serie zeigt den aus einer Sauerländer Adelsfamilie stammenden Friedrich Christian, Sohn des Bernhard von Plettenberg zu Lenhausen und der Odilia von Fürstenberg (1617-1683), der älteren Schwester des Fürstbischofs Ferdinand (1626-1683, reg. in Münster ab 1678). Der älteste von sieben Brüdern wurde nach dem Studium in Rom wie fünf weitere Brüder Domherr zu Münster (1664) und Paderborn (1670), wurde 1680 Geheimer Rat, 1683 als Kammerpräsident Chef der Finanzbehörde und 1686 Domdechant und damit Leiter des Domkapitels. 1688 wählte man ihn zum Fürstbischof. Er verstand es im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-1697) die fürstbischöflichen Truppen stark zu vermehren und an die europäischen Mächte zu vermieten – an den Kaiser und die Niederlande, aber auch von Frankreich erhielt er Geldzahlungen; dafür hielt er den Krieg von den Grenzen des Bistums fern. Geschäftstüchtig bis zum Geiz, konnte er ab 1689 Schloss Ahaus neu bauen und für seine Familie den Güterkomplex Nordkirchen 1694 kaufen und ab 1703 prächtig neu bauen. Sein prächtiges Grabmal im Dom zu Münster feiert ihn als "Friedensfürsten". GD Literatur: Mummenhoff, Karl Eugen: Schloss Nordkirchen, 3. Aufl., hg. und überarb. von Gerd Dethlefs, München 2012, S. 30-54.

Leihgabe des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens Abteilung Münster e. V.