unbekannt Backenzahn eines Wollhaar-Mammuts, bis ca. 30.000 v. Chr.
Es ist eines der ältesten Objekte in der Sammlung des Paderborner Altertumsvereins: der Zahn eines Wollhaar-Mammuts, Mammuthus primigenius. Er ist damit sogar Zeuge der letzten Kaltzeit. Bis vor ca. 30.000 Jahren war dieses langhaarige Mammut in Mitteleuropa weit verbreitet, bis es vor etwa 12.000 Jahren ausstarb. Auch im heutigen Westfalen lebten diese Tiere, wie zahlreiche Fossilien, Knochen und Zähne belegen, die meist in Sand- und Kiesgruben gefunden werden. Im sibirischen Permafrostboden tauen auch ganze Tiere auf, sie wurden zudem in Höhlenmalereien dargestellt.
Der Zahn ist ein Backenzahn aus dem linken Unterkiefer, dessen Krone vielfach eingefaltet ist. So entsteht eine Wechsellagerung von sehr hartem Zahnschmelz und etwas weicherem Zahnbein bzw. -zement. Es bildet sich sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer eine Art „Waschbrett“ auf der Kaufläche, wodurch das Mammut selbst hartfaserige Pflanzenteile effektiv zerkauen konnte. Damit und mit dem dichten, wärmenden Fell war es an die unwirtlichen Lebens- und Nahrungsbedingungen in den Kältephasen auch Mitteleuropas bestens angepasst.
Schwermann, Achim H.: Zeuge der Eiszeit. Der Backenzahn eines Mammuts aus Anreppen, in: Dethlefs, Gerd u. a. (Hg.): Seit 200 Jahren – Westfalen entdecken und erforschen. 200 Einblicke in die Sammlungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens (Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Münster, Bd. 12), Münster 2025, S. 50f.
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