

Hermann Stenner Masken, 1913
Masken stehen für das Fremde, Exotische und Geheimnisvolle. In der Kunst der klassischen Moderne spielen sie eine besondere Rolle. Künstler wie Pablo Picasso, Ernst Ludwig Kirchner oder Emil Nolde haben sich von den Formen afrikanischer und ozeanischer Masken anregen lassen, um den Ausdruck ihrer Bilder zu steigern und radikal neue Darstellungsformen zu erproben, die von der naturgetreuen Wiedergabe menschlicher Gesichter grundsätzlich abweichen. Auch Hermann Stenner spielt mit dem rätselhaft-dämonischen Charakter der Masken. In seinem kleinformatigen Gemälde mit fast quadratischem Maß tauchen in dem dunklen Bildraum, der in Blau und Schwarz gehalten ist, zwei unterschiedlich große Masken auf. Die eine scheint auf eine Tischkante aufgesetzt zu sein, schwebt frei im Raum. Mit breiten Pinselzügen sind auf die ovalen Gesichtsformen der grünen und der blauen Maske Augen, Augenbrauen und der wie zum Grinsen geöffnete Mund aufgesetzt. Die Bezeichnung auf der Rückseite des Bildes: „Itten und Hermann Stenner“ legt nahe, dass es sich hier um ein ungewöhnlich freies „Porträt“ der beiden Künstlerfreunde handelt. Wie Stenner studierte auch Johannes Itten an der Stuttgarter Kunstakademie in der Klasse von Adolf Hölzel.
Dieses Werk ist ausgestellt in der Westfälischen Galerie Kloster Bentlage, Rheine.
Vera Losse: Die Westfälische Galerie im Kloster Bentlage (Bildhefte des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Münster Nr. 34). Münster 1996, S. 17 – 19, Abb. 39.
Jutta Hülsewig-Johnen: Hermann Stenner 1909 – 1914. Aufbruch in die Moderne, in: Hermann Stenner. Werkverzeichnis der Gemälde. 2. Auflage [Ausst.-Kat. Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum im Kloster Cismar 2005], Bielefeld 2005, S. 11-65.
- 1914–o. J. Nachlass des Künstlers/Hugo und Elise Stenner, Bielefeld
- o. J.–mindestens 1961 Erich Stenner, Bielefeld
- o. J.–1971 Elisabeth Korn, München
- 1971 erworben