
Hans Rottenhammer Die Heilige Genoveva, 1579/1625
Diese weibliche Halbfigur lässt sich als die heilige Genoveva identifizieren, denn über ihrem Kopf schweben ein Engel und ein Teufel, die zu ihrer Ikonografie gehören. Während der Teufel ihre Kerze mit einem Blasebalg ausbläst, zündet der Engel sie wieder an. Die Heilige ist in ein helles, mit Blüten besetztes Kleid gewandet, über dem sie einen weiten roten Mantel mit goldenen Borten trägt. Auf ihrem Kopf sitzt ein zarter Schleier, der auch ihren Hals und das Dekolleté verdeckt. Ihr Blick ist auf die Zeilen eines Buches gerichtet, das sie mit ihrer Linken aufgeschlagen vor sich hält. Das Gemälde stammt von einem unbekannten Maler, möglicherweise aus der Nachfolge von Hans Rottenhammer.
Die heilige Genoveva (um 422–502) war schon als Kind sehr fromm und gläubig und erhielt von Bischof Germanus von Auxerre eine Kreuzmedaille als Geschenk. Sie führte ein Leben voller Buße und Enthaltsamkeit und vollbrachte diverse Wunder. Ihrer Legende nach bewahrte sie etwa die Bevölkerung von Paris vor einem Einfall der Hunnen. Genoveva ist die Schutzpatronin von Paris und eine der wichtigsten Heiligen in Frankreich; sie wird aber auch in Süddeutschland verehrt.
- vor 1922–1934 Ernst Merckens, Köln
- 1934 erworben durch Schenkung von Ernst Merckens, Köln