Altmünden Römerpokal mit Wappen und Monogramm des Domherrn Johann Matthias Engelbert Friedrich Burchard von Westerholt (1685–1729), um 1725/1729
Der mächtige Pokal lässt sich durch Wappen und Monogramm eindeutig auf den Hildesheimer Domherrn Johann Matthias Engelbert Friedrich Burchard von Westerholt beziehen. Der Sohn des Freiherrn Heinrich Wilhelm Burchard von und zu Westerholt und der Johanna Christina Mechthild von Aschebrock, Erbin zu Schonebeck (bei Appelhülsen) erhielt 1701 eine Präbende am Domkapitel zu Hildesheim, 1719 in Halberstadt und 1723 in Münster; 1720 Canonicus a Latere in Hildesheim, seit 1712 Droste zu Bilderlahe, war ehrgeizig und beteiligte sich, wenn auch nicht mit großem Erfolg, an den Intrigen im Hildesheimer Domkapitel um die Postenverteilung; 1727 unterlag er im Ringen um die Würde eines Hildesheimer Dompropstes. Westerholts Ehrgeiz ist auch an diesem prächtigen Wappenpokal ablesbar, der in einer der Feinglashütten des Oberweserraums hergestellt wurde, wahrscheinlich in der hessischen Glashütte zu Altmünden bei Hannoversch Münden, worauf vor allem das anspruchsvolle Bandelwerkdekor auf dem Fuß deutet.
Gerd Dethlefs
Dethlefs, Gerd (Hg.): Vivat Clemens August! Paderborner Glaskunst des 18. Jahrhunderts. Die Glashütte Emde bei Brakel [Ausst.-Kat. Volksbank Paderborn 2000 / Emsandmuseum Schloß Clemenswerth, Sögel 2000 / Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster 2000], Münster 2000, S. 61, Nr. 27.
Dylong, Alexander: Das Hildesheimer Domkapitel im 18. Jahrhundert (Quellen und Studien zur Geschichte des Bistums Hildesheim, 4), Hannover 1997, S. 322 Nr. 41.
Erworben mit Unterstützung der Freunde des Museums für Kunst und Kultur Münster e. V., 1994
Maße
Höhe 25.7 cm Durchmesser 14.2 cm
Material
Glas Inventarnummer
R-1055 LM Standort
Raum 1.27