
Ludger tom Ring, der Jüngere Blumenvase in Nische, 1565
Dieses Blumenstillleben von Ludger tom Ring dem Jüngeren ist für die Entwicklung des Blumenstücks ein bedeutendes Werk. Entsprechende Blumenstillleben finden sich als Teil eines Diptychons schon in früherer Zeit zum Beispiel bei Hans Memling, als autonomes Werk ist Ludger tom Rings Blumenstück dagegen vollkommen neu. Es zeigt einen üppigen Blumenstrauß in einer Terrakottavase mit einem Fuß und zwei Henkeln. Die Auswahl der Blumen ist vielfältig und umfasst Feder-Nelken, Veilchen, Beinwell, Buchsbaum, Ringelblumen, Portulak, Levkojen, Zypressenkraut, Lavendel, Rosen, Rosmarin, Maiglöckchen, Jasmin und Sonnröschen, das heißt auch diverse Pflanzen ohne Blüten. Da die Vase in einer Nische steht und hier auch einen Schatten wirft, erhöht sich die Realitätsnähe des Bildes bzw. der dargestellten Blumen. Zudem hat der Maler auf der Vorderseite des gemalten Rahmens nicht nur sein Monogramm hinterlassen, sondern auch die Jahreszahl 1565 – das Jahr der Entstehung des Gemäldes. Das Werk lässt sich insofern als naturnahe Darstellung eines Blumenarrangements ansehen, es wurde aber auch schon als Vergegenwärtigung der Schöpfung interpretiert. Eine weitere Version des Gemäldes befindet sich im Centraal Museum in Utrecht.
- 1928 erworben