
Hermann tom Ring Die Auferstehung Christi, um 1550
Obwohl die „Auferstehung Christi“ in den Evangelien der Bibel nicht beschrieben wird, ist sie in der bildenden Kunst immer wieder Gegenstand von Darstellungen gewesen. So steht die Figur des Auferstandenen auch bei Hermann tom Ring im Zentrum. Christus erscheint auf dem Grab stehend und mit gen Himmel erhobener rechter Hand. Er trägt einen wallenden, roten Mantel und in der linken Hand die Siegesfahne mit dem Kreuz: Der Auferstandene triumphiert damit über den Tod und schenkt der Menschheit das ewige Leben. Dieser Sieg ist es letztlich, den Christen am Osterfest feiern. Die Gewissheit über die Vergebung der Sünden und Auferstehung der Toten ist auch Inhalt der Inschriftentafel im Bildvordergrund, die von einer marmornen Arkadenarchitektur flankiert wird. Zu Seiten des Grabes sitzen die schlafenden Wächter, von denen einer voll Schrecken aufgesprungen ist und die Flucht in Richtung der Grabeshöhle rechts ergreift. Im Hintergrund links sind die drei Marien zu sehen, die sich dem Grab mit ihren Salbgefäßen nähern wie es auch die Bibel beschreibt. In der Ferne ist eine Stadt zu erahnen, mit der wahrscheinlich das biblische Jerusalem gemeint ist, der Ort der Auferstehung Christi.
- 1912 erworben durch den Westfälischen Kunstverein, Leihgabe