
Johann Christoph Rincklake Die drei Kinder des Malers Johann Christoph Rincklake, um 1810/1813
Johann Christoph Rincklake hat eine ganze Reihe von Kinderbildnissen gemalt und hielt auch seine eigenen Kinder im Bild fest. Mit seiner im Jahr 1800 angetrauten Gemahlin Marianne Wermerskirch hatte der Maler fünf Kinder, drei Söhne und zwei Töchter. Von ihnen erreichten nur die Tochter Louise (1805–1877) und der Sohn August (1808–1848) das Erwachsenenalter. Aufgrund von Ähnlichkeiten mit weiteren Bildnissen liegt der Schluss nahe, dass es sich bei den Dargestellten um die Kinder des Malers handelt, höchstwahrscheinlich um Louise und August sowie ein drittes Kind. Rincklake legte die Köpfe der Kinder im Queroval nebeneinander an und arbeitete sie detailliert aus, während die Körper und Ärmchen nur skizzenhaft angelegt sind. Diese Vorgehensweise ist im Hinblick auf die Maltechnik des Porträtisten aufschlussreich. Er schuf damit Darstellungen kindlicher Unschuld und Tugend, die dem Idealbild eines Kindes in dieser Zeit entsprechen und an die viel bewunderten Engelsputten von Raffaels „Sixtinischer Madonna“ erinnern. Die Aufzeichnungen von Louise Rincklake sind eine der wichtigsten Quellen zum Leben und Werk Rincklakes, auch wenn sie erst um 1856 – also vierzig Jahre nach dem Tod des Vaters – geschrieben wurden.
- (o. J.–2007 Familie Rincklake)
- (2007)–2008 Kunsthandel Michael Nolte, Münster
- 2008 erworben