





Porzellanmanufaktur Fürstenberg Brûle-parfum, um 1770
Auf den ersten Blick gleicht dieses elegante Stück einer kleinen, bemalten Blumenvase, aus deren Innerem zarte Rosenköpfe und Glockenblumen hervorsprießen. Der zweite Blick entlarvt jedoch die liebliche Illusion von Natürlichkeit, denn die Blüten, die in ihrer filigranen Ausarbeitung zerbrechlich anmuten, sind aus Porzellan gefertigt. Sie schmücken den Deckel eines runden, zierlichen Gefäßes, das mit Duftöl befüllt werden konnte. Es steht auf vier Füßen, die mit Akanthusblättern dekoriert sind. Festen Stand erhalten diese durch die Montierung auf einer dünnen Platte, in deren Mitte eine kleine Erhöhung Platz für eine grazile Blütenmalerei bietet. Im Inneren der Porzellanerhöhung befand sich ein kleines Spirituslämpchen, das sich nach Bedarf entzünden ließ. Die dadurch entstandene Flamme erhitzte das Öl in der Vase und der Duft trat durch die kleinen Öffnungen in den fein modellierten Blüten aus dem Deckel in den Raum aus. Auf der Tafel einer Festgesellschaft kamen Duftgefäße wie dieses lediglich nach den Hauptgängen zum Einsatz. Vor dem Dessert sollten süßlichen Aromen den Essensgeruch im Speisesaal vertreiben und die Sinne auf die kulinarischen Süßigkeiten zum Abschluss einstimmen.
- 1991 erworben
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