Johann Andreas Pfeffel (der Ältere) Das „Große Feuerwerk“ beim Libori-Jubelfest in Paderborn im Juli 1736, um 1736/37
Das 900. Jubiläum der Übertragung der Reliquien des heiligen Liborius nach Paderborn wurde 1736 groß gefeiert. Fürstbischof Clemens August von Bayern (reg. 1719–1761) beauftragte seinen Hofarchitekten Franz Christoph Nagel (1699–1764) mit der Gestaltung der Festwoche vom 22. bis 30. Juli.
Für den Nachruhm sorgte eine 1737 von dem Hofbuchdrucker Johann Dietrich Todt (gest. nach 1739) besorgte Publikation: „Descriptio sacri triumphi quem Sancto Liborio ad Paderae Fontes adornavit“ [Beschreibung des heiligen Jubelfestes, das [Clemens August] dem heiligen Liborius in Paderborn dargebracht hat]. Sie bietet eine Schilderung der Feierlichkeiten Tag für Tag, eine Zusammenfassung der 17 Festpredigten, aber auch die fürstbischöflichen Bestimmungen und die päpstlichen Ablässe.
Das Buch – und ebenso die noch 1737 in Hildesheim erschienene deutsche Ausgabe – enthält auch sechs Kupferstiche des Augsburgers Johann Andreas Pfeffel (1674–1748); die Vorzeichnungen lieferte Nagel. Am eindrücklichsten ist der großformatige, mehrfach ins Buch gefaltete Druck des „Großen Feuerwerks“. Die Darstellung, überaus detail- sowie symbol- und allegorienreich, beeindruckt vor allem durch das viele Schwarz der Nacht – wie der Stich wohl koloriert wirken würde? Kompositeur des Feuerwerks war Johann Conrad Schlaun (1695–1773), seit 1733 Oberst der münsterschen Artillerie sowie seit 1729 Landbauingenieur und Chefarchitekt in den Hochstiften Münster und Paderborn.
Stork, Hans-Walter: „Auff das prächtigste angestellet“. Die Beschreibung des Liborius-Jubiläums von 1736, in: Dethlefs, Gerd u. a. (Hg.): Seit 200 Jahren – Westfalen entdecken und erforschen. 200 Einblicke in die Sammlungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens (Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Münster, Bd. 12), Münster 2025, S. 318f.