Mädchen mit Katze, 1851 – 1900
Hugo Oehmichens mit Öl auf Eichenholz gemaltes Bild „Mädchen mit Katze“ ist typisch für das Werk des Künstlers. Das Genregemälde zeigt ein Mädchen und eine Katze in einen Innenraum – vielleicht Küche oder Hauswirtschaftszimmer. Das etwa sechsjährige Kind, welches im Dreiviertelprofil nach links gewandt ist, sitzt auf einem Holzstuhl. Aus dem nach hinten gebundenen Haar fallen einzelne Strähnen heraus. Es trägt ein rotes Kleid mit einer weißen Schürze darüber. Gedankenverloren und den Kopf gebeugt, schaut das Mädchen auf die Katze herab, welche in der linken, unteren Bildecke aus einer Schale trinkt. Das Fenster hinter dem Mädchen ist leicht geöffnet, sodass ein wenig Licht ins Zimmer fällt, und der Betrachter dadurch auf eine weiße Mauer schaut. Auf der rechten Bildseite ist hinter dem Kind eine Anrichte zu sehen, auf der sich ein Teller, eine Schale und eine große Schüssel mit Deckel befinden. Die Wandfarbe ist an einigen Stellen abgeblättert, sodass der Putz darunter zum Vorschein kommt. Eine Signatur des Künstlers findet sich in der linken, unteren Bildecke. Der Genremaler Hugo Ohmichen wurde 1843 in Borsdorf bei Leipzig geboren. Bereits in seiner Jugend besuchte er die Dresdener Kunstakademie und studierte bei Julius Hübner und Adolf Ehrhardt. Nach einem Aufenthalt in Italien 1866/67 siedelte er auf Empfehlung Hübners dauerhaft nach Düsseldorf über. Nach der Hochzeit mit seiner Cousine Emma Dietrich 1871 wurde die Lebenswelt der Familie oft zum Modell seiner Genrebilder. Oehmichens Gemälde kam 1995 gemeinsam mit der Franz Bröcker Stiftung in das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte.
Anna Luisa Walter
Vollmer, Hans (Hg.): Oehmichen, Hugo, in: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 25/26 (1999), S. 567.
Franz Bröcker Stiftung
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- o. J.–1995 Franz Bröcker, Münster
- 1995 erworben durch Schenkung