


Elisabet Ney Porträtbüste von Dr. Edmund Montgomery, 1865
Der Kopf des Dargestellten sitzt auf einem unbekleideten Schulterstück, das seinerseits von einem runden, profilierten Sockelfuß getragen wird. Er besticht durch den Kontrast zwischen den glatten Gesichtszügen des 30-jährigen Mannes und seinem vollen, gelockten Haupthaar sowie dem üppigen Backenbart. Die hohe Stirn, die gerade Nase, die hohen Wangenknochen und die schmalen, leicht geöffneten Lippen charakterisieren ihn als ebenso feinsinnigen wie geistvollen Menschen.
Der aus Schottland stammende Arzt und Naturforscher Dr. Edmund Montgomery (1835–1911) hatte zu Beginn des Jahres 1863 die aus Münster stammende Bildhauerin Elisabet Ney kennengelernt und heiratete sie noch im November auf der Insel Madeira. Die als Bildhauerin bereits erfolgreiche und finanziell unabhängige Ney bestand zur Aufrechterhaltung ihrer Eigenständigkeit jedoch auf einer Geheimhaltung der Eheschließung und behielt zeitlebens ihren Mädchennamen bei, wobei sie im Vornamen den letzten Buchstaben gestrichen hatte.
Ney schuf die Bildnisbüste ihres Ehemannes noch auf Madeira, wie die Signatur am linken Schulterrand zu erkennen gibt: Madera Elisabet Ney fec. 186(5). Dem Entwurf in Gips in Münster folgte ein Jahr später die Ausführung in Marmor.
- 2002 erworben durch Schenkung der Freunde des Museums