



August Macke Bildnis Ottilie Macke mit weißer Bluse, 1907
Eine Impression seiner jüngsten Schwester Ottilie Macke gibt August Macke den Betrachter:innen mit diesem Porträt. Ottilie ist eines der ersten Modelle des Malers, was keineswegs verwundert. Trotzdem ist im OEvre Mackes auffällig, dass er hauptsächlich Personen aus seinem direkten familiären Umfeld malt und zeichnet. Die hier abgebildete Ottilie Macke wird als Halbfigur an einem Tisch sitzend dargestellt. Der in weiße Kleidung verhüllte Oberkörper sowie der Hut sind nur skizzenhaft wiedergegeben und verschmelzen fast konturlos mit dem Hintergrund. Das Gesicht der Dargestellten ist hingegen sehr detailliert ausgearbeitet. Mit ihren eisblauen Augen zieht sie die Blicke der Betrachter:innen auf sich, die über den direkten Blickkontakt ihren Weg ins Bild finden. Die zart und weich wirkende Haut steht in einem starken Kontrast zu der sehr groben und dynamischen Pinselführung im restlichen Bild. Das Porträt zählt zur frühen Schaffensphase Mackes, der sich in diesem Gemälde noch stark an impressionistische Vorbilder wie Degas, Manet, Pissarro und Monet orientiert. Werke dieser hatte er zuvor auf seiner ersten Parisreise zusammen mit seiner Frau Elisabeth und ihrem Onkel Bernhard Koehler gesehen und verinnerlicht.
Ellen Bekker
Erworben mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Freunde des Museums für Kunst und Kultur Münster e. V., 2006
- wohl 1907–1938 Ottilie Cordier, geb. Macke, Siegburg
- wohl 1938–1960 Joseph Hubert Cordier, Siegburg
- o. J.–2006 Privatbesitz
- 2002–2006 als Leihgabe im LWL-Museum für Kunst und Kultur
- 2006 erworben
Maße
Höhe 63.5 cm Breite 47.5 cm
Material
Öl, Karton Inventarnummer
2239 LM Standort
Raum 1.31