
Fritz Levedag Farbiges Gefäß, 1951
Ende des Jahres 1950 entstand mit „Farbiges Gefäß“ ein neues Thema für Levedag, das er in zahlreichen Studien und Skizzen in unterschiedlichen Farbwerten und Kontrasten untersuchte. In dem Ölgemälde hat er sich für die komplementären Farben Orange und Blau entschieden. Zudem setzte er vermehrt die für ihn elementare Umrisslinie ein, die die Farbformen und Flächen festigt. In „Farbiges Gefäß“ ist diese als Vorzeichnung sichtbar gelassen. An manchen Stellen werden die Umrisse durch die frei gesetzte, geschwungene Konturlinie in Schwarz verstärkt. Sie bildet den Hell-Dunkel-Kontrast zu den Farbflächen in Pastelltönen und gibt der abstrakten Form-Farb-Konstruktion aus sich auflösenden Farbverläufen und -schattierungen Stabilität und Halt. Zudem lenkt sie den Blick auf die komplexe Komposition aus Linien, Farben und Flächen, die sich bei längerer Betrachtung zu einem Gesicht aus Auge und Nase im Profil zusammensetzen.
Dieses Werk ist ausgestellt in der Westfälischen Galerie Kloster Bentlage, Rheine.
LWL-Museum für Kunst und Kultur (Hg.): Die Gemälde der Moderne 1900 bis 1960. Die Sammlungen des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster [Best.-Kat. LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster 2023], Petersberg 2023, S. 291.
- 1951-1998 Nachlass des Künstlers
- seit 1998 Leihgabe aus Privatbesitz