


Fritz Levedag Composition BBC, 1946
Die Nachkriegszeit bedeutete für Levedag den beruflichen Neustart: 1944 begann er erneut zu malen. 1946 bis zu seinem Tod 1951 ließ er sich im Schloss Ringenberg bei Wesel nieder, wo er ein Atelier bezog, Unterricht in „absoluter“ Malerei erteilte und eine erfolgreiche und intensive Schaffensphase folgte.
Im Jahr 1946 entstand das Werk „Composition BBC“, in dem sich Levedag mit dem Prinzip der additiven Farbmischung unter dem Begriff Lumineszenz auseinandersetzte. Analog zu diesem Phänomen schichtete er farbige Mehreckformen auf dunklem Grund derart übereinander, dass sich durch die vielfache Überlagerung und Transparenz immer neue Formen in immer heller werdenden Pastelltönen bildeten. Die so neu entstandenen Farbformen werden in ihrer Farbsynthese auf der vertikalen Mittelachse zur Farbe Weiß gesteigert. Dadurch entsteht ein perspektivischer Bildraum mit einem zur Mitte hin gestaffelten Vordergrund. Die vertikal gestreckten Mehreckformen auf dem hochformatigen Bildträger, welche vom Bildrand angeschnitten werden und nach außen zu drängen scheinen, intensivieren dabei den Eindruck.
LWL-Museum für Kunst und Kultur (Hg.): Die Gemälde der Moderne 1900 bis 1960. Die Sammlungen des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster [Best.-Kat. LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster 2023], Petersberg 2023, S. 279f.
- 1952 erworben auf der Ausstellung „Fritz Levedag. Gedächtnisausstellung“, Münster