

Fritz Levedag Bild 0024, 1949
Drei geschwungene Farbbänder verjüngen sich in einer dynamischen Bewegung von links nach rechts oben und bewegen sich auf einen Ring zu. Dieser wird von Levedag in seiner Formtafel als „Nulleck“ bezeichnet und im Zusammenhang der Begriffe „Verbindung“, „Negativprozess“ oder „umschließendes Endlosband“ verwendet.
Darüber hinaus erforschte Levedag seit 1944 aus der Beschäftigung mit der Natur heraus das Thema der Verzweigung, bei der sich die Formgebilde in Verästelungen und Gabelungen teilen und vervielfältigen. Im Vergleich zur Arbeit „Schwarz-Weiß“ (Inventar-Nr. 1111 LM), in der sich Levedag der Verzweigung mit zeichnerischen Mitteln wie Punkt, Linie, Fläche und Hell-Dunkel-Tonwert widmet, untersucht er in „Bild 0024“ die malerische Komponente des Themas. Klar umrissene Farbformen schweben auf einem mehrfarbigen Hintergrund, der aufgrund seines lasierenden Auftrages darunterliegende Farben sichtbar lässt. Der weiche fließende Verlauf kontrastiert mit den geschlossenen Farbflächen in intensiven Weiß-, Rot-, Blau- und Grüntönen, die durch Überschneidung und Staffelung in den Bildvordergrund zu treten scheinen. Die weißen Farbformen liegen auf den farbigen auf und wirken dadurch umso leichter und heller.
LWL-Museum für Kunst und Kultur (Hg.): Die Gemälde der Moderne 1900 bis 1960. Die Sammlungen des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster [Best.-Kat. LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster 2023], Petersberg 2023, S. 283f.
- o. J.–1961 Galerie Schloss Ringenberg, Wesel
- 1961 erworben