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Fotograf: Ahlbrand-Dornseif, Sabine, Copyright: 1

Melchior Lechter Orpheus, 1896

Das oft strapazierte Klischee vom »Schlüsselbild einer Epoche« – für Melchior Lechters Orpheus aus dem Jahre 1896 trifft es rückblickend zweifelsohne zu. Orpheus verkörperte wie kaum ein zweites Gemälde die Sehnsüchte der jungen Generation um 1900 nach neuer Sinngebung in einem traumhaften Reich der Kunst. Damals entwarf die »Gedankenmalerei« des Symbolismus ein Gegenbild zur Vorherrschaft der Tatsachenwelt, wie sie die Künste des 19. Jahrhunderts in Form von Naturalismus und Impressionismus abgebildet hatten. Gegen die Flut dieser »banalen« Wirklichkeiten zog sich Lechter – seinen Vorbildern Gustave Moreau in Frankreich und Edward Burne-Jones in England folgend – in eine sakral überhöhte Wunschwelt zurück, in der Macht und Tragik des Künstlertums wieder ihre alte Ausstrahlung erhielten. Der antike Mythos vom Sänger Orpheus, der mithilfe seiner faszinierenden Kunst Götter, Menschen und Tiere verzauberte, letztendlich aber tragisch scheiterte, wurde zum oft zitierten Inbegriff symbolträchtiger »Weihebilder«. Angestrebtes Ideal dieser Inszenierungen war der Zusammenklang bildender und darstellender Künste in einem »Gesamtkunstwerk«. Schon der vom Künstler allein für den Auftritt des göttlichen Sängers und Musikers Orpheus eigens geschaffene Rahmen sucht die Nähe zur Architektur, der reliefartige düstere Birkenwald erscheint wie eine effektvoll beleuchtete Theaterbühne. Orpheus machte den jungen Einzelgänger Lechter, der nach einer Glasmalereilehre im heimatlichen Münster 1883 nach Berlin wechselte, schlagartig berühmt. Lechters Beharren auf der einmal gefundenen Formensprache trotzte allen Erschütterungen durch Krieg und »Kunst-Revolutionen« und führte ihn ab 1920 in zunehmende Isolation. Das Gemälde gelangte 1936 durch Vermittlung Lechters aus der Sammlung seiner jüdischen Mäzene Fritz und Edith Andreae, die Nazi-Deutschland verlassen mussten, als Leihgabe in die Obhut des Museums. Im Gefolge der großen Lechter-Retrospektive 2006 in Münster und Berlin entschlossen sich die Erben in überaus großzügiger Weise, die Dauerleihgabe in eine Schenkung umzuwandeln. JK Literatur: Krause, Jürgen u. Sebastian Schütze (Hg.): Melchior Lechters Gegen-Welten. Kunst um 1900 zwischen Münster, Indien und Berlin [Ausst. Kat.]. Münster 2006.
Einblicke – Ausblicke. Spitzenwerke im neuen LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, hrsg. v. Hermann Arnold, im Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Wienand Verlag, Köln 2014.
Schenkung aus dem Besitz der Eheleute Fritz und Edith Andreae
  • seit 1936 Leihgabe ausdem Besitz der Eheleute Fritz und Edith Andreae
  • 2009 erworben durch Schenkung aus dem Besitz der Eheleute Fritz und Edith Andreae

Maße
Höhe 118.4 cm Breite 147.1 cm

Material
Tempera, Leinwand
Inventarnummer
705 LM
Standort
Raum 1.32
Kunstwerk des Monats
KdM_04_1992.pdf

Verwandte Begriffe

  • Wald
  • Malerei
  • Tafelmalerei
  • Bild

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LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster

  • Domplatz 10
  • 48143 Münster
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