



Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur (1710-1806) Teekanne mit Kakiemon-Dekor, um 1735/1740
Die bauchige kleine Kanne schmücken zierliche Ährenbündel und Kleeblätter in Orange-, Grün- und Blautönen. Die feinen Zeichnungen sind auf dem weißen Grund verteilt, wodurch viel von der reinen Porzellanoberfläche sichtbar bleibt. Diese Reduktion ist bezeichnend für das Kakiemon-Dekor. Die japanische Porzellan-Manufaktur der Familie Kakiemon war berühmt für ihre skizzenhafte Malerei und die luftigen Formenarrangements. Die Meißner Manufaktur übernahm in der Teekanne eben jene Charakteristik. Es waren diese importierten Beispiele aus Asien, an denen sich die europäischen Manufakturen zunächst maßgeblich orientierten. Der figurative Kannenhals in Form eines Drachenkopfes und der Henkel, der an einen schuppigen Drachenschwanz erinnert, vervollständigen die asiatische Formensprache auf spielerische Weise. Im Porzellan zeigte sich somit die große Faszination der Europäer:innen für eine Kultur, über die man nur wenig wusste, deren markante Mode, außergewöhnliche Landschaft und unbekannte Lebensweise die Fantasie jedoch umso mehr beflügelten.
- 1998 erworben
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