Engelbert Ketteler Medaille (sogenannter „Christfest“-Taler) mit Darstellung der Geburt und Beschneidung Jesu, o. J. (um 1638/50)
Die Vorderseite zeigt die Geburt Christi, die Rückseite die Beschneidung (und Namensgebung) Christi – dieses Fest fiel auf den 1. Januar. Derartige Prägungen in verschiedenem Gewicht in Gold und Silber wurden von dem münsterischen Münzmeister Engelbert Ketteler verkauft und dienten vielleicht als "Offergeld", also als ein Geldgeschenk zum Neujahrsfest, eher jedoch als Patengeschenke, vor allem während des Westfälischen Friedenskongresses, als nicht wenige Gesandte Patenschaften über die Kinder ihrer Quartierwirte übernahmen. Die Prägung wiegt 5 Dukaten (à 3,49 g) und war damit auch als Münze einsetzbar – vielfach dienten Patenpfennige auch als "Notgroschen" des Kindes (oder seiner Eltern). Die Gesandtschaften als Kunden nutzte Ketteler später auch für die vielen von ihm geprägten Gedenkprägungen auf den Frieden.
Gerd Dethlefs
Gerd Dethlefs: Die „Christfesttaler“ des Münzmeisters Engelbert Ketteler um 1638–1650. „Offergeld“ oder Patenpfennige?, in: Numismatisches Nachrichtenblatt 63, H. 12, Dezember 2014, S. 489–496.
- o. J. (Altbestand) erworben