Japan Kasten in Form einer Truhe mit gewölbtem Deckel, um 1600 / Momoyama-Zeit (1573-1603)
Die kleine Truhe mit tonnenartig gewölbtem Deckel ist aus Holz mit Schwarzlack gefasst. Das Dekor ist in flachem Streubild (hiramaki-e) sowie Einlagen aus Perlmutt angelegt. Die Form entspricht der sog. „Form Fischwurst“, jap. kamabokogata, die durch die Portugiesen bekannt gemacht und von ihnen als Exportware (namban) bis in die 1660er Jahre nach Europa verhandelt wurde.
Perlmutteinlagen in Dreiecksform, als Stäbchen oder „Sieben-Schätze-Blumenmuster“ (shippō banabishi) umschließen rechteckige Dekorfelder, die mit in Streugold ausgeführten Darstellungen von Buschklee (hagi) und Glockenblumen (kikyo) gefüllt sind. Teilweise ist die eisenrote Vorzeichnung in Lack sichtbar. Die Innenseiten sind mit Herbstgräsern und Kürbisranken in hiramaki-e gestaltet.
Die Griffe, Scharniere und Beschläge aus vergoldetem Kupfer entsprechen anderen Ornamenten auf Schatullen dieser Art, die nur in geringer Zahl überliefert sind, und legen die Herkunft aus einer Werkstatt nah. In der Regel sind sie mit stilisierten Blumen und Chrysanthemen graviert. Schutzkappen und Schlagschutzstellen sind ebenfalls in Chrysanthemenform gestaltet.
Aus dem Jahr 1940 existiert ein schwarz lackierter Aufbewahrungskasten, angefertigt speziell für das Objekt, mit der Aufschrift „Teekasten für altes Streulack[stück]“ (jidai maki-e chabako).