Kammerherrenschlüssel des Kölner Kurfürsten Clemens August für Ferdinand Friedrich von Hörde zu Schwarzenraben, um 1736
Der Schlüssel, erworben 1968 aus Schloss Schwarzenraben, stammt aus dem Vorbesitz der Familie von Hörde; während des Liborifestes 1736 wurde Ferdinand Friedrich von Hörde zu Schwarzenraben (1710–1780) zum Kammerherren des Kölner Kurfürsten Clemens August ernannt, der Familienüberlieferung zufolge nach einem Jagdunfall, bei dem er vom Kurfürsten selbst angeschossen wurde. Clemens August hat von 1719 bis 1757 rund 400 Adelige zu Kammerherren ernannt, viele noch sehr jung. Oft stellten sie sich nach der Rückkehr von ihrer Kavaliersreise, die sie meist nach Frankreich und Italien führte, dem Landesherren vor und wurden, wenn sich dabei ein Vertrauensverhältnis aufbaute, aber keine Planstelle frei war, zu Kämmerern ernannt. Das bedeutete, dass sie stets unmittelbaren Zugang zum Kurfürsten hatten und ihn in seinen Wohnräumen aufsuchen durften. Als Abzeichen trugen sie den Schlüssel als Abzeichen am Rock, aufgenäht auf ihrer linken Seite oberhalb des Degens.
Gerd Dethlefs
Schulte-Hobein, Jürgen: Kurfürst, Adel, Bürger. Das kurkölnische Herzogtum Westfalen (1180–1803) [Ausst.-Kat. Sauerland-Museum, Arnsberg 2009], Arnsberg 2009, S. 139 Nr. J 14.
Dethlefs, Gerd: Kämmerer am Hof Clemens Augusts 1719–1757, in: Barbara Stollberg-Rilinger (Hg.), Das Hofreisejournal des Kurfürsten Clemens August von Köln 1719–1745 (Ortstermine. Historische Funde und Befunde aus der deutschen Provinz, 12), Siegburg 2000, S. 262-279, hier S. 270.
Maße
Höhe 14.9 cm
Material
Messing Inventarnummer
M-594 LM Standort
Raum 1.23