
Wilhelm Imkamp Die steinerne Geige, 1947
Das Gemälde zeigt in einer an ein Stillleben erinnernden Anordnung eine Geige und ein Glas sowie geometrische Formen. Der Künstler platzierte die Gegenstände vor einem scheinbar schwebenden Hintergrund schräg ansteigend und baute somit eine bildeigene Dynamik auf.
Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Münster ging er als 20-Jähriger auf Anraten und Vermittlung seines Zeichenlehrers Leo Burghof nach Dessau ans Staatliche Bauhaus, wo er unter anderem von Wassily Kandinsky (1866–1944), Lyonel Feininger (1871–1956) und Paul Klee (1879–1940) lernte. Insbesondere unter dem Einfluss von Kandinsky entwickelte Imkamp die Grundlagen seines persönlichen Stils.
In dem noch annähernd gegenständlich gemalten Stillleben „Die steinerne Geige“ sind jedoch die unterschiedlichen Einflüsse all seiner Lehrer zu erkennen: der Ausdruck farbiger Formen Kandinskys, der anklingende Kubismus Feiningers, Klees erzählende Komponente.
In der unmittelbaren Nachkriegszeit knüpfte Imkamp für seine weitere Laufbahn bedeutende Kontakte, stellte sowohl in den wichtigen (west-)deutschen Kunstzentren als auch international aus und konnte so Bekanntheit erlangen. Seiner Heimatstadt Münster blieb er durch die Mitgliedschaft in der freien Künstlergemeinschaft „Schanze“ verbunden.
Dieses Werk ist ausgestellt in der Westfälischen Galerie Kloster Bentlage, Rheine.
LWL-Museum für Kunst und Kultur (Hg.): Die Gemälde der Moderne 1900 bis 1960. Die Sammlungen des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster [Best.-Kat. LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster 2023], Petersberg 2023, S. 219f.
- 1962 erworben vom Künstler