

Theo Hölscher Straße in Zaandam (Holland), 1928
Theo Hölschers „Straße in Zaandam (Holland)“ entstand 1928 infolge einer seiner vielen Reisen nach Holland zum Ende der 1920er-Jahre und zeigt eine Straßenansicht mit hölzerner Zugbrücke und Häusern. Der Künstler malte das Bild im Jahr nach seinem Beitritt in die Freie Künstlergemeinschaft Schanze, welche 1919/20 in Münster gegründet worden war. Auf der Jubiläumsausstellung 1930 zu deren zehnjährigem Bestehen wurde auch Hölschers Ansicht von Zaandam präsentiert.
Da auf der Ausstellung zunächst keine Werke verkauft werden konnten, wandte sich der Bildhauer Albert Mazzotti (1882–1951) aus der Geschäftsstelle der Schanze per Brief am 20. November 1930 an den Direktor des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte, Max Geisberg (1875–1943) mit der Bitte, ein Werk aus der Schau anzukaufen, um den Künstlern eine „kleine Weihnachtsfreude“ zu bescheren. Daraufhin erwarb das Museum neben dem Werk von Theo Hölscher auch noch das 1930 entstandene Gemälde „Gipshand“ (Inventar-Nr. 604 LM) von Hans Kraft (1895–1978) sowie das „Blumenstillleben“ (Inventar-Nr. 605 LM) von Theo Junglas (1893–1964). Alle drei Arbeiten wurden bereits am 28. November, also drei Tage vor Finissage der Ausstellung am 1. Dezember, ins Hauptinventar eingetragen.
Im Jahr 1937 wurde die „Straße in Zaandam (Holland)“ auf der Schau „Westfalens Beitrag zur Deutschen Kunst der Gegenwart“ in dem zum Museum gehörenden Haus Rothenburg gezeigt und 1969/70 erneut auf einer Jubiläumsausstellung der Schanze.
LWL-Museums für Kunst und Kultur (Hg.): Die Gemälde der Moderne 1900 bis 1960. Die Sammlungen des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster [Best.-Kat. LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster 2023], Petersberg 2003, S. 210f.
- 1930 erworben auf der Jubiläumsausstellung der Freien Künstlergemeinschaft Schanze, Münster