

Theo Hölscher Gärtnerei, 1931
Wie viele Künstler der Neuen Sachlichkeit interessierte sich auch Theo Hölscher für die weniger sehenswerten Ecken industrieller Großstädte. Dies zeigt sich besonders auf dem Gemälde „Gärtnerei“ von 1931: Der Künstler malte mit Glasdächern gedeckte Gewächshäuser und Blumenbeete in einem von hohen Mauern und Häusern gesäumten Hinterhof. Neben einigen frühlingshaft blühenden Bäumen kragen backsteinerne Schornsteine und ein Strommast in den trist-grauen Himmel.
Bereits im Jahr nach der Entstehung wurde das Werk in der Ausstellung „Junges Westfalen“ – eine Künstlergemeinschaft, die Hölscher mit Josef Wedewer (1896–1979) begründet hatte – in Essen ausgestellt. Das Museum kaufte das Gemälde 1959 von Henner Kätelhön (1925–2009), dem Sohn des Künstlers Hermann Kätelhön (1884–1940). Zeitgleich erwarb das Museum von ihm zudem Eberhardt Viegeners (1890–1967) Gemälde „Der Blinde“ (Inventar-Nr. 1034 LM) von 1924 und „Stillleben mit Spielkarten und Schachbrett“ (Inventar-Nr. 1035 LM) von 1932. Wie das Gemälde „Gärtnerei“ – und auch die beiden Werke Viegeners – in Kätelhöns Besitz gelangten, ist nicht bekannt. Eine persönliche Bekanntschaft zwischen Kätelhön bzw. seinem Vater und den beiden Künstlern ist auch aufgrund der geografischen Nähe sehr wahrscheinlich; Hermann Käthelhön und Hölscher stellten unter anderem gemeinsam auf der „5. Großen Westfälischen Kunstausstellung“ aus.
LWL-Museum für Kunst und Kultur (Hg.): Die Gemälde der Moderne 1900 bis 1960. Die Sammlungen des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster [Best.-Kat. LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster 2023], Petersberg 2023, S. 211f.
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- o. J.–1959 Henner Kätelhön, Wamel-Möhnesee
- 1959 erworben