
Heinrich Funk Abendliche Landschaft mit See und Kapelle, 1838
Aus der Vogelperspektive blicken die Betrachtenden auf die bergige Landschaft der Eifel. Den Bildmittelgrund bestimmt ein Maar – ein für die Eifel typischer, runder See vulkanischen Ursprungs. Zu einer gotischen Kapelle am linken Ufer führt ein Weg, den zwei Wanderer als Rückenfiguren beschreiten. An der rückwärtigen Seite des Maars öffnet sich das Gebirge und gibt den Blick auf die Landschaft frei, in der das Benediktinerkloster Maria Laach und darüber auf einer Bergspitze die Ruine der Virneburg aufragen.
Das Gemälde schuf der Landschaftsmaler Carl Heinrich Lorenz Funk 1838 in Frankfurt am Main, wohin er nach seiner Ausbildung an der Düsseldorfer Kunstakademie im Jahr 1836 übersiedelt war. Den Anlass für das Gemälde gab eine 1831 gemeinsam mit seinem Lehrer Johann Wilhelm Schirmer (1807–1863) unternommene Reise durch die Eifel, bei der eine Bleistiftzeichnung als Vorarbeit entstand. Sie wird heute in der Stuttgarter Staatsgalerie aufbewahrt.
Alle Bildelemente – Staffagefiguren, Kapelle, Ruine und Kloster – charakterisieren das spätromantische Erscheinungsbild dieses Werkes. Hinzu kommt die spezielle, durch das Licht evozierte Stimmung: Während hoch am Himmel bereits die Sichel des Mondes erschienen ist, wird das Gebirgspanorama durch den warmen Schein der untergehenden Sonne in ein einheitliches Rot-Violett getaucht.
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