
Franz Heinrich Fries Brustbildnis Maximilian Heinrich von Bayern (1621–1688) als Kurfürst von Köln und Fürstbischof von Münster, um 1683/1685
Dieses Bildnis stammt aus einer zwölfteiligen Serie von Porträtgemälden der Fürstbischöfe von Münster, die der Bankier von Olfers – Spross einer alteingesessenen Beamtenfamilie – 1857 dem Altertumsverein schenkte. Es zeigt den gealterten Fürstbischof Maximilian Heinrich von Bayern (1621–1688). Als nachgeborener Sohn des Hauses Bayern, bereits im Kindesalter mit zahlreichen Dompfründen versehen, wurde Maximilian Heinrich 1650 als Nachfolger seines Onkels Ferdinand Erzbischof und Kurfürst von Köln, Bischof von Hildesheim und Lüttich, Fürstpropst des Stiftes Berchtesgaden sowie ab 1657 Abt der Reichsabtei Stablo-Malmedy. Zum Bischof von Münster erst 1683 gewählt, verweigerte der Papst wegen des Einsatzes vieler Bestechungsgelder die Bestätigung, so dass er nur „Administrator“ des Bistums war und die weltliche Verwaltung des Hochstifts formell übernahm. Als einziger der Wittelsbacher Prinzen, die das Amt des Kölner Erzbischofs bekleideten, fühlte sich Maximilian Heinrich tatsächlich zum Priesteramt berufen. Er galt als sehr fromm und war sonst ein Verfechter der sog. Katholischen Reform. Bei politischen Angelegenheiten verließ er sich auf seine Berater, vor allem die frankreichfreundlichen Brüder Franz und Wilhelm von Fürstenberg. Als deren Politik ihn 1673 zur Flucht aus Bonn nach Köln zwang, zog er sich in die Benediktinerabtei St. Pantaleon zurück, wo er bis 1684 lebte und sich seiner Vorliebe für Alchemie widmete. Ein Nachstich dieses Gemäldes (Inv.Nr. K 63-243 LM) nennt als Urheber den Kölner Maler Franz Heinrich Fries, der ab 1680 der Kölner Malerzunft angehörte. Das Pektorale ist durch die mit Edelsteinen besetzte Kollane betont; das gealterte Gesicht wirkt durch große Augen und gerötete Wangen würdig und weise, aber auch etwas distanziert. Immerhin galt er als menschenscheu und misstrauisch. Mara Woltering Literatur: Kohl, Wilhelm: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster 7: Die Diözese, (Germania Sacra NF. Bd. 37,3) Berlin 2003, S. 651-658.
Leihgabe des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens Abteilung Münster e. V.
- Geschenkt 1856 von Bankier Franz Theodor von Olfers, Münster
Maße
Höhe 86.5 cm Breite 66 cm
Material
Öl, Leinwand Inventarnummer
123 AV Standort
Raum 0.04- Studioausstellung Kunstwerk des Monats
https://www.deutsche-biographie.de/sfz59377.html Kunstwerk des Monats
http://www.portraitindex.de/documents/obj/33429673 Kunstwerk des Monats
https://www.lwl.org/AIS5/Details/collect/38155 Kunstwerk des Monats
https://www.lwl.org/AIS5/Details/collect/38012